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Leider dicht: das Paracelsus-Bad.

© Lisa Erzsa Weil

Unkraut, Graffiti, Bauschutt in Berlin: Paracelsus-Bad, wie siehst du denn aus?

Es war einst der erste Hallenbad-Neubau nach dem Krieg. Doch heute ist das stolze Schwimmbad eine zähe Baustelle - und das wird noch lange so bleiben.

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Unkraut, Graffiti, Bauschutt: So sieht’s im Frühjahr 2022 vor Ort aus, als wir dem Paracelsus-Bad für den Reinickendorf-Newsletter vom Tagesspiegel einen Besuch abstattete. Nur von außen, versteht sich, denn bis Herbst 2023 bleibt das an der Roedernallee gelegene Hallenbad wegen Sanierungsarbeiten noch geschlossen.

Erbaut wurde das Paracelsus-Bad zwischen 1957 und 1960 als erster Hallenbad-Neubau Berlins seit dem Krieg. Und, so lernt man beim Landesdenkmalamt, es sollte hier ursprünglich auch ein westlich angrenzendes Freibad geben. Zu schade, dass dessen Bau nicht auch Teil der aktuellen Sanierungsmaßnahmen ist.

Zuletzt wurde das Bad in den Achtzigern komplett renoviert und teilweise umgebaut. Die Berliner Bäder-Betriebe begannen 2019 mit den jetzigen Arbeiten. Das Ausmaß der Schäden, die unter anderem am Tragwerk behoben werden müssen, wurde erst während der Bauarbeiten entdeckt, weshalb das Projekt mit Voranschreiten teurer wurde und sein Ende nach hinten verschoben werden musste.

„Das Paracelsus-Bad in Reinickendorf muss wesentlich umfassender saniert werden als bisher geplant. In den vergangenen Monaten hat sich herausgestellt, dass die Schäden an der Infrastruktur und der Bausubstanz wesentlich größer sind als zunächst angenommen", hatten die Bäderbetriebe 2020 mitgeteilt. Spätestens da war klar, dass das hier keine kurze Baustelle wird.

Aber das Schild draußen sieht fast noch brauchbar aus.

© Lisa Erzsa Weil

Es ist nicht die einzige Großbaustelle, die bei den Berliner Bäderbetrieben auf der Agenda ansteht. Erst in dieser Woche waren die Pläne für den Neubau der Wasserball-Arena in Spandau großes Thema - davon profitieren nämlich auch die Schulen. Gleich nebenan stehen 2022 weitere Millionen-Projekte an: Denn auch im Freibad wird groß investiert. Die ganze Geschichte zu den Schwimmbad-Plänen in Spandau (Wasserball-Arena, Freibad, Sommerbad Staaken-West ff.) lesen Sie hier im Tagesspiegel.

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Berlinweit muss das Land in Zukunft viel Geld in die Hand nehmen, denn auch die alten Berliner Bäder haben einen hohen Investitionsstau. Die aktuellen Zahlen waren gerade erst Thema im Abgeordnetenhaus: hier die Geschichte im Tagesspiegel mit den einzelnen Bädern, Standort für Standort.

Die Berliner Bäder-Betriebe (BBB) haben nämlich für einen mittel- und langfristigen Sanierungsplan einen finanziellen Bedarf von 400 Millionen Euro. Das geht aus der Antwort auf eine schriftliche Anfrage des CDU-Abgeordneten Stefan Standfuß hervor.

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