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Die Polizeiwache am Kottbusser Tor wurde demonstrativ umzäunt.

© umbruch bildarchiv

Tagesspiegel Plus Exklusiv

Polizei will Vorwürfe prüfen: Hetzjagden und Racial Profiling im Görlitzer Park?

Ein Streifenwagen soll mutmaßliche Drogendealer in Kreuzberg ohne Licht und mit erhöhter Geschwindigkeit verfolgt haben. Der Tagesspiegel trifft einen Mann, der sagt, er sei um sein Leben gerannt. So reagiert die Polizei.

Stand:

Polizeibeamte sollen „Hetzjagden“ auf mutmaßliche Drogendealer im Görlitzer Park veranstaltet und diese im Streifenwagen ohne Licht mit hoher Geschwindigkeit verfolgt haben. Der Tagesspiegel spricht mit einem Zeugen, der angibt, um sein Leben gerannt zu sein. Die Polizei hält die Darstellungen für nicht plausibel, geht den Vorwürfen aber nach.

Weihnachten im Görlitzer Park, Berlin-Kreuzberg. Rund 20 Personen hätten sich hier versammelt. Drogendealer und solche, die es nicht mehr sind, die es „rausgeschafft haben“, die nun ihre ehemaligen „Kollegen“ im Park besuchen, berichtet ein Teilnehmer. Manche sind obdachlos, andere leben mit Familien und geklärtem Aufenthaltsstatus in Dänemark, München oder Schöneberg. Im „Görli“ tauschen sie sich aus, haben eine Gemeinschaft gebildet.

Dass sie fast täglich von der Polizei kontrolliert werden, sind sie gewohnt. Doch an diesem Weihnachtstag sei es gefährlich gewesen, berichtet Emanuel Sonko (Name geändert) dem Tagesspiegel. Der Streifenwagen sei ohne Licht im Schritttempo angefahren gekommen und habe dann mit Vollgas auf die Gruppe zugesteuert, weiterhin ohne Licht. Sie seien um ihr Leben gerannt, in verschiedene Richtungen.

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