Rahnsdorfer hilft Kindern in Ostafrika: Kleine Spenden mit großer Wirkung

Nein, er selbst sei noch nicht in Afrika gewesen, erzählt Yannic Bellino – aber das stehe ganz oben auf seiner Wunschliste. Der Rahnsdorfer engagiert sich seit einiger Zeit in dem Berliner Verein Tuma Kimbi, der seit dem Jahr 2010 Kinder in ostafrikanischen Ländern wie Kenia oder Uganda unterstützt.

„Wir organisieren Projekte mit Kindern und Jugendlichen, die körperliche Beeinträchtigungen haben. Aber auch mit solchen, die Waisen oder Halbwaisen sind oder aus schwierigen familiären Verhältnissen stammen. Viele von ihnen haben körperliche oder sexuelle Gewalt erlebt“, erzählt er.

Nahrungsmittel und Schuldgeld

Mit den Spenden, die die Mutglieder einsammeln, können sie vor Ort etliche Sachen finanzieren. „Manchmal handelt es sich dabei um Alltagsgegenstände wie eine Wasserpumpe, manchmal aber auch um Grundnahrungsmittel, wenn es da gerade Engpässe gibt. Außerdem bezahlen wir Bücher und das Schulgeld natürlich.“ Geld für die Ausbildung der Kinder und Jugendlichen mache den Großteil der Ausgaben aus, die der Verein hat.

In Kenia arbeitet der Verein unter anderem mit dem Nairobi Family Support Service zusammen, der drei Kliniken für Kinder mit Behinderungen betreibt. Die Eltern bezahlen nur so viel, wie sie können. Dank Spendengeldern konnten Steh- und Gehhilfen für die Kleinen angeschafft und Physiotherapeuten bezahlt werden, die der Familie bei dieser zu Hause Übungen zur Verbesserung der kognitiven und motorischen Fähigkeiten zeigen. Auch das Shiphrah Centre in Nairobi besuchen die Vereinsmitglieder regelmäßig.

© Julia Schmitz

Vergangenes Jahr hat der Tuma Kimbi e.V. sein bisher größtes Projekt umgesetzt: Die Finanzierung eines Neubaus für das Mary Faith Center in Nairobi, in dem über 100 Kinder leben. Über die Jahre, vor allem während der Pandemie, sei der Zulauf dort so groß gewesen, dass die Einrichtung dringend mehr Platz gebraucht hätte, sagt Yannic Bellino.

Erst Geldspender, dann Mitglied

Über seinen früheren Kollegen Armin Erkens, der Mitglied des Vorstandes ist, hat er von dem Verein erfahren. Zunächst spendete er Geld, kurz darauf wurde er Mitglied. Mittlerweile ist er seit ungefähr fünf Jahren Teil des ehrenamtlichen Teams und kümmert sich dort in erster Linie um Social Media. Hauptberuflich arbeitet er bei der Deutschen Bahn in der Unternehmenskommunikation.

Zu seinen Aufgaben bei Tuma Kimbi – dessen Name sich übrigens aus den Swahili-Wörtern „Tumaini“ (Hoffnung) und „Kimbi“ (Zuflucht) zusammensetzt – gehört es auch, den Verein bekannter zu machen. „Wir sind ein kleiner Verein mit nur zehn Mitgliedern, aber mehreren regelmäßigen Spenderinnen und Spendern“, sagt Yannic.

Lokale Zusammenarbeit

Ihre Möglichkeiten zur Hilfe sei deshalb zwar begrenzt, dafür aber komplett transparent: „Die Anzahl unserer Projekte ist überschaubar, deshalb kennen wir aber auch alle Beteiligten vor Ort. Alle Spendengelder werden zu 100 Prozent weitergegeben.“ Wer 200 Euro spendet, finanziert damit 30 Kindern einen ganzen Monat Physiotherapie.

Warum engagiert sich Yannic Bellino ausgerechnet in diesem Verein? „Es ist zum einen erschreckend zu sehen, dass viele Dinge, die für uns hier selbstverständlich sind – zum Beispiel eine Krankenversicherung – in Kenia oder Uganda nicht gängig sind“, sagt er. „Zum anderen sehe ich, mit welchen für mich persönlich kleinen Summen ich da schon helfen kann – und dass diese dann auch wirklich vollständig da ankommen, wo sie sollen.“

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