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Ein Obdachloser schlaft vor einem geschlossenen Geschäft in Berlin.

© IMAGO/snapshot-photography/T.Seeliger

Tagesspiegel Plus

Verdrängt, vertrieben, verjagt: Obdachlose auszugrenzen, ist keine Lösung – auch wenn es mal stinkt

Ob in der Bahn oder am Straßenrand: Wohlduftend und sozial unauffällig sind manche obdachlose Zeitgenossen nicht. Doch echte Lösungen kosten Geld.

Boris Buchholz
Ein Kommentar von Boris Buchholz

Stand:

Anhalter Bahnhof, 18 Uhr, die S1 Richtung Wannsee fährt ein – schon vom Bahnsteig sehe ich angenehme Leere, freie Sitzplätze im Waggon vor mir. Mitten in der Rush-Hour, im Feierabendverkehr. Mit gezücktem Buch und bereitgehaltener Lesebrille öffnet sich die Tür, ich schreite zum freien Viererabteil – und halte inne. Was für ein Gestank! Süßlich, eklig, stark, Urin, Dreck, Essensreste. Ein obdachloser Mitreisender schläft ein Abteil weiter und verbreitet den Geruch der Großstadt. Zumindest, wenn man auf der Straße lebt.

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