
© Nora Tschepe-Wiesinger
Flüchtlingsunterkunft in Berlin-Marienfelde: Von der Notaufnahme zum Vorzeigeprojekt
700 Menschen leben im ehemaligen Aufnahmelager für DDR-Flüchtlinge im Süden Berlins. Trotz wachsender Diskriminierung gibt es Erfolgsgeschichten und lokale Unterstützung.
Stand:
„Das hier ist eine Vorzeige-Unterkunft“, sagt Anne-Marie Braun (oben im Bild links), während sie an gelben und grauen 50er-Jahre-Wohnblöcken in Marienfelde vorbeiläuft, von denen der Putz abblättert. Drei Stockwerke, große Fenster, die meisten der Gardinen sind zugezogen, vor den Haustüren stehen oder liegen Fahrräder im Gras. Auf einem Sportplatz zwischen zwei Häusern kickt sich eine Gruppe Männer einen Ball zu.
Anne-Marie Braun muss es wissen, denn die 59-Jährige engagiert sich seit 2015 für Geflüchtete. Sie ist Vorsitzende des Vereins „Schöneberg hilft“, der sich vor zehn Jahren gegründet hat, als Geflüchtete in der Notunterkunft in der Teske-Schule am Südkreuz untergebracht waren.
Im „Übergangswohnheim“ Marienfelder Allee leben 700 Menschen, rund die Hälfte davon sind Kinder, die in die Kitas und Grundschulen im Kiez gehen. Die meisten der Bewohner:innen sind innerhalb der letzten drei bis vier Jahre aus Syrien und Afghanistan nach Berlin gekommen. Im letzten Winter seien viele aus Ostafrika, aus Somalia, Eritrea und dem Südsudan gekommen, erzählt Einrichtungsleiterin Inga Schulz. Einige kämen auch aus Tschetschenien und Moldawien.
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