
© imago images/Shotshop / Detailfoto via www.imago-images.de
Vorstoß für Tempo 30 nach Tod einer Seniorin: Nachbarn haben vom Auto-Stress im Berliner Südosten genug
Anwohner eines Wohnkiezes im Berliner Südosten warnen vor riskanten Verkehrsverhältnissen – die speziell eine Gruppe von Nachbarn treffen. Wird die Gefahrenstelle jetzt entschärft?
Stand:
Anwohnerinnen und Anwohner aus dem Allende-Viertel in Köpenick fordern mehr Verkehrssicherheit entlang der Salvador-Allende-Straße. Ende September übergaben sie Verkehrsstadträtin Claudia Leistner (Grüne) zwei Listen mit Unterschriften und der dringenden Bitte, eine Reihe von Maßnahmen zu ergreifen.
Unter anderem solle es mehr Verkehrskontrollen zur Einhaltung des bestehenden Tempolimits und die Prüfung von Tempolimit 30 für die gesamte Salvador-Allende-Straße geben. Zebrastreifen, Verkehrsinseln und eine weitere Ampel sollen die sichere und barrierefreie Überquerung der Straße und die Sichtverhältnisse für Fußgängerinnen und Fußgänger verbessern.
Unfallgefahr: Nachbarn im Allende-Viertel warnen vor Risiko
„Das Allende-Viertel weist im berlinweiten Vergleich einen besonders hohen Anteil älterer Menschen auf, die aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen oder Altersschwäche ein höheres Unfallrisiko tragen“, heißt es in der Begründung.
Besonders gefährdet seien aber nicht nur ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen, sondern auch andere vulnerable Gruppen wie Schulkinder, die häufig auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen seien und die Straße queren müssten, um zu den Bushaltestellen zu kommen.
Mitte Juli hatte die Mobile Stadtteilarbeit zwischen der Kreuzung Wendenschlossstraße und dem Müggelschlösschenweg eine Verkehrszählung durchgeführt; diese ergab, dass rund 65 Prozent der Fußgänger die Salvador-Allende-Straße ohne Ampel überqueren.
Abstand zwischen den Ampeln zu groß
„In Gesprächen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern wird immer wieder betont, dass die Abstände zwischen den bestehenden Ampelanlagen insbesondere für mobilitätseingeschränkte Menschen viel zu groß sind“, berichtet Paula Hentschel, Mitarbeiterin der Mobilen Stadtteilarbeit.
Immer wieder kommt es im Allende-Kiez zu Unfällen. Anfang des Jahres wurde eine 83-jährige Frau beim Überqueren der Salvador-Allende-Straße von einem Autofahrer angefahren; starb an ihren Verletzungen.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: