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Verkehrswende von unten: Zufällig ausgewählte Bürger sollen nun Berliner Kiezblocks entwickeln
Über die Verkehrswende wird in Berlin heftig gestritten. Ein neues Projekt in Berlin-Mitte will Bürgerinnen und Bürger bei der Gestaltung von verkehrsberuhigten Kiezen nun direkt einbeziehen.
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Die Verkehrswende polarisiert. Manche finden es toll, wenn Straßen so umgebaut werden, dass mehr Platz für Fußgänger bleibt. Andere ärgert es, wenn Parkplätze wegfallen oder sie mit dem Auto Umwege fahren müssen. Um das Thema für alle zugänglicher zu machen, sollen sich im Berliner Bezirk Mitte künftig Bürgerräte um die Gestaltung von verkehrsberuhigten Kiezen kümmern.
Erstmal getestet wird das Verfahren in zwei Kiezen. „Das Bezirksamt hat 600 Einladungsschreiben an Anwohnende im Antonplatzkiez und in der nördlichen Luisenstadt verschickt. Die Anwohnenden sind eingeladen, an Nachbarschaftsräten teilzunehmen, um gemeinsam Konzepte für klimafreundliche Kiezblocks zu entwickeln“, teilt Verkehrsstadtrat Christoph Schriner (Grüne) mit.
Kiezblocks sind Wohngegenden, aus denen der Durchgangsverkehr mithilfe von Poller-Sperren herausgeleitet wird. Zudem werden Aufenthaltsbereiche und mehr Platz für Fußgänger geschaffen.
In den sogenannten Nachbarschaftsräten sollen jeweils 15 bis 20 Menschen zusammenkommen, um ein Konzept zu erarbeiten. Pro Kiez wurden dafür 300 Personen zufällig ausgewählt und angeschrieben, diese Woche verschickt das Bezirksamt Mitte die Zusagen für die Teilnahme. Die Nachbarschaftsräte treffen sich im Oktober, im November und im Frühjahr/Sommer, heißt es. Ziel sei ein konstruktives Aushandeln anstatt von Polarisierung, so Schriner. „Ich wünsche mir, dass alle, die eingeladen sind, aktiv und konstruktiv an dem Prozess mitwirken.“
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