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Die gute, alte Pichelsdorfer Straße. Einst Spandaus stolze Einkaufsmeile. Hier im Januar 2021.

© André Görke

Mutter bei Unfall in Berlin-Spandau getötet: Wer zerstört den Erinnerungsort an eine Fußgängerin?

An der Pichelsdorfer Straße starb im Sommer 2020 eine Frau. Ihre Tochter erinnert daran. Doch immer wieder wird der Ort kaputt gemacht.

Stand:

Diese kleine Berliner Geschichte ist traurig, gemein, unanständig. Am Wochenende war Roland Stimpel vom Fußgängerverein „Fuß e.v.“ in Berlin-Spandau unterwegs. Sein Ziel war auch die Pichelsdorfer Straße, einst stolze Einkaufsmeile im Westen der Stadt.

Im Sommer 2020 hatte hier ein Lieferwagen-Fahrer eine Frau gerammt und getötet, als diese gerade über die Brüderstraße lief. Die Frau war 66 Jahre alt und die Mutter von Sara. Seit jenem Tag erinnert die Tochter mit Blumen am Unfallort an ihre Mutter.

„An diesem Ort starb die Liebe meines Lebens, meine Mutter“, schreibt die Tochter auf einem Brief, den sie jetzt am Straßenschild befestigt hat: hier zwei Fotos, die Stimpel am Wochenende gemacht hat. Die Tochter stellt dort nach eigenen Angaben seit jenem 17. August Pflanzen auf, gießt sie und erinnert so an ihre Mutter.

Doch eines Tages waren Töpfe und Pflanzen zerstört – „ich war zutiefst verletzt“. Die Tochter säuberte den Ort, stellte neue Töpfe und Pflanzen hin.

Doch wieder wurde der Ort kaputt gemacht: Jemand habe die Blumen einfach mitgenommen, berichtet die Tochter. Und die weiße Plastikfigur, die an das Unglück erinnert, wurde nach Angaben des Fußgängervereins auch noch beschädigt. Über die mehrfache Schändung berichtete jetzt der Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Spandau in seiner aktuellen Ausgabe.

Das alles wurde jetzt repariert und mit dem neuen Brief der Tochter versehen: „Seien Sie bitte achtsam an diesem Ort“, steht auf dem Papier. Den Brief finden Sie hier unten im Tweet von Fuss e.v. Wenn Sie dort entlangspazieren, schenken Sie diesem kleinen, stillen Gedenkort mitten in der Einkaufsmeile doch auch mal kurz Ihre Beachtung.

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Lesen Sie mehr zur Pichelsdorfer Straße: Die wird ab dem Frühjahr 2021 für drei Millionen Euro modernisiert. Das Ziel: mehr Grün, aber auch mehr Platz für Fußgänger an den Kreuzungen. Knapp 70 Bäume fallen bis Ende Februar. Bis 2023 wird gebuddelt, denn erst einmal müssen die Wasserbetriebe hier durch. Am Ende sollen 116 neue Jungbäume gepflanzt werden. Mehr lesen Sie hier im Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel.

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