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Ein Briefkasten mitten im Park. Im Dahlemer Dreipfuhlpark an der Leichhardtstraße steht eine einsame Poststele. Sie wurde 1997 errichtet, und wird immer noch geleert.

© Boris Buchholz

Wird dieser Briefkasten mitten im Park noch geleert?: Es ist ein Berliner Relikt aus dem „vordigitalen Zeitalter“

Die solo stehende Briefkasten-Säule im Dahlemer Dreipfuhlpark wird unregelmäßig noch geleert. Zuletzt warf ein Schornsteinfeger seine Visitenkarte ein – ein Haus in unmittelbarer Nähe gibt es nicht.

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Ein alter Briefkasten mitten im Park – wird er überhaupt noch geleert? Das fragte sich vergangenes Wochende ein Ehepaar im Dahlemer Dreipfuhlpark, das die Briefkasten-Stele an der Leichhardtstraße beim Sonnengenuss entdeckte. Das Objekt mit Klappe scheint ein Relikt aus vergangenen Zeiten zu sein: An der Seite prangt die Aufschrift „Bezirksamt Zehlendorf von Berlin“, zur Straße dominiert die Hausnummer 45. Ein Haus ist in unmittelbarer Nähe nicht zu entdecken.

Ungenutzt ist die Briefempfangsstelle nicht. „Der Briefkasten wird in unregelmäßigen Abständen von den Mitarbeitendes des Fachbereichs Grünflächen, die in der Leichhardtstraße 47 einen Pausenraum haben, geleert“, teilt Grün-Stadtrat Urban Aykal (Grüne) auf Nachfrage des Tagesspiegels-Bezirksnewsletters für Steglitz-Zehlendorf mit. Als letzte Postsendung seien „Visitenkarten vom Schornsteinfeger“ eingeworfen worden.

Ein Briefkasten mitten im Park. Er wurde 1997 errichtet, und wird immer noch geleert.

© Boris Buchholz

1997 wurde am Dreipfuhlpark die Personalunterkunft gebaut, damals entstand auch der Solo-Briefkasten. Auch andere Unterkünfte des Grünflächenamts verfügten über Briefkästen, so der Stadtrat. „Gedacht waren diese dafür, dass Anwohnerinnen und Anwohner kurze Nachrichten bezüglich der Grünflächen gleich bei der zuständigen Revierleitung einwerfen können – der kurze Dienstweg im vordigitalen Zeitalter.“

Der kurze Dienstweg im vordigitalen Zeitalter.

Stadtrat Urban Aykal über den Park mit Briefkasten

Da der Dreipfuhl-Kasten kaum genutzt werde, sei nicht geplant, Geld für neue Schilder des Bezirksamts Steglitz-Zehlendorf auszugeben. Unter Denkmalschutz stehe die Park-Säule mit Schlitz allerdings auch nicht.

Urban Aykal rät allen, die schnell Kontakt mit dem Straßen- und Grünflächenamt aufnehmen wollen, den Mitarbeitenden eine E-Mail zu schreiben: tiefbauamt@ba-sz.berlin.de. Die Bürgerinnen und Bürger könnten sich auch direkt an sein Büro wenden, es ist unter stadtrat.aykal@ba-sz.berlin.de zu erreichen. Und wer auf Papier und Umschlag besteht, tut besser daran, seinen Brief an das Amt im Hartmannsweilerweg 63 in 14163 Berlin zu adressieren als die Säule im Park zu beehren. Tipp: Der Briefkasten des Amts wird täglich geleert.

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