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Der Zoo soll Pandas bekommen (nicht diesen).

© dpa

Verhandlungen mit China: Zoo holt Panda-Pärchen 2017 nach Berlin

Der Berliner Zoo will 2017 ein junges Panda-Pärchen aus China nach Berlin holen. Um welche Summen es dabei geht, behielt Zoodirektor Knieriem für sich.

Um zum Ziel zu kommen, musste Andreas Knieriem sogar Entenfüße essen, „und da bin ich als Tierarzt ja immer ein bisschen vorsichtig“. Doch wer in China verhandelt, darf nicht wählerisch sein, schon gar nicht, wenn es um Pandas geht. Die letzten Tage hat der Berliner Zoo-Direktor mit einem dicht gesteckten Zeitplan zwischen Peking und einigen unaussprechlichen, mehrere Flugstunden entfernten Orten verbracht – und ist sich nun sicher genug für die Prognose: „Der Zoo Berlin bekommt ein junges Panda-Pärchen“. Und zwar, wenn alles gut geht, im Sommer oder Herbst 2017.

Bei näherem Hinschauen liest sich die Mitteilung allerdings wie ein diplomatisches Kommunique aus ferner Zeit, von „konstruktiven Gesprächen“ ist darin die Rede, und dass diese Gespräche positiv verlaufen seien. Themen: Allgemeine Vertragsbedingungen, Finanzierung und Haltung der Tiere.

Nächstes Jahr sei ein guter Termin

Was so viel heißt wie: Hier wird Geld fließen. Die Zeiten, als China Pandas aus außenpolitischen Zwecken gratis abgab, sind vorbei. Die Aufzuchtstationen, die als Leihgeber in Betracht kommen, haben hohe Kosten und wollen das Geld wieder hereinholen. „Hierüber wird noch zu verhandeln sein“, sagte Knieriem, „wir möchten gern einen Teil dieser Summe kompensieren.“ Zum Beispiel durch direkte Finanzierung eines Artenschutzprojektes oder von wissenschaftlicher Arbeit.

Um welche Summen es geht, behielt der Zoodirektor für sich. Und er ließ durchblicken, dass sich auch ein bedeutender Zoo wie seiner keine Pandas aus dem Katalog aussuchen könne. „Wir haben die Botschaft erhalten“, sagte er vorsichtig, „dass das nächste Jahr ein guter Termin wäre“. Da stehe nämlich ein G-20-Gipfel in Deutschland an, und es ist durchaus üblich, den tierischen Ernst solcher Veranstaltungen durch ein paar Tiere im Rahmenprogramm aufzulockern.

Auch ein wenig bauen muss der Zoo noch

Welche Pandas der Zoo erhalten wird, ist bisher offenbar noch völlig offen. Ein junges, zuchtfähiges Pärchen versprach Knieriem, denn die chinesischen Leihgeber seien an Nachwuchs sehr interessiert. „Das geht aber nicht wie bei der Heiratsvermittlung im Internet“, erläuterte er, denn ein solches Paar müsse sorgfältig genetisch ausgesucht werden und sich am besten schon in China anfreunden. Wert lege China aber auch auf die wissenschaftliche Begleitung in Berlin. Die Stadt habe im Umgang mit Pandas Erfahrungen, und das Institut für Zoo- und Wildtierforschung der FU sei mit im Boot.

Auch ein wenig bauen muss der Zoo noch. Die Pläne für die neue Panda-Landschaft hätten in China großen Anklang gefunden, hieß es. Wegen dieses hohen Aufwands freut sich Knieriem auch, dass ihm eine Vertragslaufzeit von 15 Jahren angeboten wurde – spätere Verlängerung nicht ausgeschlossen.

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