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In eine Kfz-Zulassungsstelle in Berlin wurde eingebrochen.

© Kai-Uwe Heinrich

Einbrecher hatten es leicht: Blanko-Dokumente der Kfz-Zulassungsstelle in Berlin gestohlen

Den Einbrechern wurde es leicht gemacht. Bei der Kfz-Zulassung in Hohenschönhausen wurden Blanko-Dokumente gestohlen.  Vielleicht nicht nur das, warnen Ermittler.

Wieder eine Peinlich-Panne für die Berliner Behörden. Diesmal war es kein Einbruch auf das Gelände der Polizei, auf dem beschlagnahmte Fahrzeuge sichergestellt werden, auch kein Einbruch ins Polizeipräsidium oder gar ein Diebstahl von Blanko-Aufenthaltserlaubnissen aus der Ausländerbehörde

Jetzt haben es Kriminelle auf die Kfz-Zulassungsbehörde abgesehen – und es wurde ihn sehr leicht gemacht. Wie die Berliner Polizei erst am Montag mitteilte, ist in die Kfz-Zulassungsstelle in Alt-Hohenschönhausen eingebrochen worden. 

Kurz nach 1 Uhr wurde der Alarm ausgelöst, als sich Unbekannte Zugang zu dem Gebäude in der Ferdinand-Schultze-Straße verschafft haben. Als die alarmierten Einsatzkräfte eintrafen, waren die Einbrecher längst fort.

Das Ziel der Einbrecher: Ein Lager für Blanko-Dokumente – Fahrzeuge-Briefe, Fahrzeug-Scheine, Siegel. Dokumente, mit denen Autoschieber in großem Rahmen gestohlene Autos legalisieren können und große Profite machen können. Die Diebe nahmen Blanko-Dokumente, Siegel und Plaketten mit.

Die Ermittlungen hat die Kriminalpolizei in der Direktion 6 übernommen. Und offenbar könnten die Einbrecher noch einen weitaus größeren Schaden angerichtet haben. Die Ermittler warnten intern: Die Einbrecher könnten nicht nur Blanko-Dokumente mitgenommen haben, sondern auch Schlüssel gestohlen haben. 

Aber nicht nur für das Gebäude in Alt-Hohenschönhausen, sondern auch für die Kfz-Zulassungsstelle in der Jüterboger Straße in Kreuzberg.

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Nach dem Einbruch hat die Behörde es nicht geschafft, sich einen Überblick zu verschaffen, wieviele Dokumente verschwunden sind. „Eine abschließende Schadensaufstellung konnte noch nicht vorgenommen werden“, teilte die Polizei am Montag mit – zwei Tage nach dem Einbruch.

Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP), kommentierte mit Blick auf die dilettantische Absicherung des Lagers lakonisch: "Es bringt relativ wenig, eine Tür mit Zahlencode zu sichern, wenn man mit einer Nagelfeile durch die Wände kommt.“

Wie schon bei dem Einbruch in andere Behördenräume in Berlin drängt die GdP erneut auf einen grundsätzlichen Wandel. „Die Sicherheit staatlicher Gebäude gehört endlich in staatliche Hände. Nur dann können wir über die Qualität entscheiden, mit der die Beschäftigten und auch das jeweilige Inventar geschützt werden“, sagte Jendro.

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