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Kolumne "Von Tag zu Tag": Bleierne Jungfrau an Silvester

Unsere Autorin Fatina Keilani füllt an Silvester die Zeit zwischen Fondue und großen Geknalle gern mit Bleigießen. Jetzt hat sie aber eine unschöne Entdeckung gemacht - und wird wohl demnächst auf Wachs umsteigen.

Von Fatina Keilani

Na, gut reingekommen ins neue Jahr? Das alte Jahr heruntergespült, mit Getöse die bösen Geister vertrieben und in einem Moment der Besinnung versucht, einen Blick in die Zukunft zu werfen? Dann haben auch Sie sich vielleicht beim Bleigießen versucht, wie Millionen Bundesbürger. Zwischen Fondue und großem Geknalle liegt ja meist eine Zeitstrecke, die es unterhaltsam zu füllen gilt, und Bleigießen eignet sich dafür bestens. Alle sitzen auf Tuchfühlung am Tisch, neben Metalldünsten liegt auch ein Hauch Mystik in der Luft. Gerade an symbolträchtigen Tagen hat der Mensch schließlich einen Hang zum Übersinnlichen. Das allerdings kann auch nach hinten losgehen (Originalzitat: „Eine Jungfrau Maria! Du wirst nie Sex haben!“).

Doch was ist das? Auf der Packung steht, dass das Blei und sogar das Wasser in der Schale hochgiftig sind und zur Giftmüllsammelstelle müssen, sonst landet das Gift in Nahrung und Trinkwasser. Halten Sie sich daran? Auch das Umweltbundesamt warnt dringend vor dem Bleigießen. Na dann, gleich der erste Vorsatz fürs nächste Mal: umsteigen auf Wachsgießen. Dann kann die Jungfrau Maria auch völlig ohne Gefahr wieder eingeschmolzen werden.

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