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Das Taxi-Gewerbe plant erneut bundesweite Proteste, um auf die prekäre Lage der Branche aufmerksam zu machen. (Archivbild)

© Swen Pförtner/dpa

Branche steckt seit Jahren in der Krise: Taxifahrer protestieren in Berlin für Mindestpreise

Die Taxi-Branche steckt seit Jahren in der Krise – und macht dafür vor allem die Konkurrenz durch Mietwagenplattformen verantwortlich. Ein Protestkorso soll durch den Tiergarten führen.

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Mit Autokorsos und Kundgebungen in mehreren großen Städten will das Taxi-Gewerbe an diesem Mittwoch für höhere Preise bei der Konkurrenz von Uber und Co. protestieren. „Wir fordern Waffengleichheit: Mindestpreise für alle, statt nur für uns“, teilte der Geschäftsführer des Bundesverbands Taxi und Mietwagen, Michael Oppermann, mit. 

Unter anderem in Berlin, Frankfurt, Stuttgart, Mainz und Köln sind Aktionen geplant. In der Hauptstadt soll es einen Taxikorso durch den Tiergarten geben. Autofahrer müssen sich in den betroffenen Innenstädten deshalb auf Verkehrsbehinderungen einstellen. 

„Mindestpreise werden das Taxi-Gewerbe nicht retten“

Die Branche sieht in den Mietwagenplattformen wie Uber und Bolt einen unfairen Wettbewerb, weil deren Preise nicht behördlich reguliert werden. Sie fordern deshalb die Kommunen auf, Mindestpreise für die Plattformen einzuführen.

Der neue Deutschland-Chef von Bolt, Christoph Hahn, lehnt diese Maßnahme ab. „Mindestpreise werden das Taxi-Gewerbe nicht retten“, betonte er. „Eine solche Maßnahme würde ausschließlich zulasten der Verbraucher gehen, die dann wohl wieder aufs eigene Auto umsteigen würden.“

Doch bereits vor Uber und Co. hatte das Taxigewerbe nur bedingt mit freier Marktwirtschaft zu tun. Und: Im Jahr 2017 soll jedes zweite Taxi in Berlin bei der Steuer betrogen haben. Auch wird die Vergangenheit der Branche oft verklärt: So war Taxifahren auch in den 80ern oft Niedriglohnarbeit. (Tsp, dpa)

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