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Ein ausgebrannter Raum der Moschee. Zunächst hatte die Polizei einen Anschlag ausgeschlossen, sich aber später korrigiert.

© dpa

Feuer in Berlin-Kreuzberg: Brand in Mevlana-Moschee war Anschlag

Lange wurde gerätselt, jetzt ist es sicher: Das Feuer in der Mevlana-Moschee in Kreuzberg ist nach den Ermittlungen der Polizei vorsätzlich gelegt worden.

Der Brand in der Kreuzberger Mevlana-Moschee ist nach Einschätzung der Ermittler auf einen Anschlag zurückzuführen. „Wir können jetzt ausschließen, dass es sich um einen technischen Defekt handelte,“ sagte Polizeipräsident Klaus Kandt am Dienstag, nachdem er gemeinsam mit Innensenator Frank Henkel (CDU) die Moschee besucht hatte. Auch Fahrlässigkeit sei auszuschließen. „Wir gehen jetzt von einer Vorsatztat aus.“

Politiker setzten Zeichen der Solidarität

Wie berichtet, war in einem noch nicht fertiggestellten Anbau der Moschee in der Skalitzer Straße in der Nacht zum 12. August ein Feuer ausgebrochen. Die Flammen verrußten auch die Fassade der Moschee. Am Sonnabend hatte bereits SPD-Chef und Vizekanzler Sigmar Gabriel den Tatort besucht und von einem „Attentat“ gesprochen. Auch Henkel wollte mit seinem Besuch, wie er sagte, „ein Zeichen der Solidarität“ setzen. „Wenn in Deutschland Gotteshäuser brennen, reicht es nicht, wenn die Gesellschaft nur Anteil nimmt,“ sagte der Senator. „Die Gesellschaft und die Politiker müssen Zeichen setzen, dass solche Taten nicht hingenommen werden dürfen.“ Die Polizei werde alles in ihrer Macht stehende tun, um den Fall aufzuklären. Staatsschutz und Brandexperten ermitteln dabei gemeinsam.

"Für uns stand das seit der ersten Minute fest"

„Wir sind froh, dass das, was für uns seit der ersten Minute feststand, jetzt auch für die Ermittler feststeht,“ sagte Mustafa Özdemir, der die Islamische Föderation in politischen und rechtlichen Angelegenheiten berät. Dass jetzt der Innensenator die Moschee besucht habe, sei angemessen. „Das gehört sich so, aber das ist nichts Besonderes.“ Man hätte sich aber gefreut, wenn er noch früher gekommen wäre. Vor dem Rundgang hatten sich Henkel und Kandt unter Ausschluss der Presse zu einem Gespräch mit Vertretern der Moschee und der Islamischen Föderation getroffen.

Milena Menzemer

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