
© Antonia Bohländer
Budgetkürzungen in Berlin: Zentral- und Landesbibliothek droht mit Standortschließung
Die Kürzungen im Berliner Kulturbereich treffen die Zentral- und Landesbibliothek schwer. 30 Stellen müssen laut Direktor abgebaut werden.
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Der Berliner Kulturetat wurde nach Beschluss des Senates im vergangenen Dezember für 2025 um 130 Millionen Euro gemindert. Von diesen Kürzungen betroffen ist, neben weiteren Kultureinrichtungen, die Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB).
Die Bibliothek ist, mit ihren beiden Standorten in am Blücherplatz in Kreuzberg und in der Breite Straße in Mitte, Deutschlands größte öffentliche Bibliothek. Als Folge der Berliner Sparmaßnahmen muss die ZLB 2025 rund 2,2 Millionen Euro einsparen. Mit einer ähnlich hohen Fehlfinanzierung wird auch in den folgenden Jahren gerechnet, wie Volker Heller, Generaldirektor der ZLB am Dienstag vor Medienvertretern sagte.
„Das zwingt uns dazu, erhebliche strukturelle Einschnitte in der Bibliothek vorzunehmen“, sagt Heller. Geplant sei ein Personalabbau von 30 Stellen in einem Zeitraum von fünf Jahren. Dabei sollen nach seinen Angaben vor allem rentenbedingte Abgänge nicht durch Nachbesetzungen kompensiert werden.
Der Stellenabbau werde mit wesentlichen Auswirkungen auf den Service der ZLB einhergehen. Er führe etwa zu eingeschränkten Servicezeiten und frühere Schließzeiten. Zudem werden vorerst keine neuen Auszubildenden eingestellt. Darüber hinaus müssten diverse Angebote und Veranstaltungen, wie etwa die Frischluftbibliothek im Sommer, komplett gestrichen werden.
Wir stehen an der Wand.
Volker Heller, Generaldirektor der Zentral- und Landesbibliothek, zu den Folgen der Etat-Kürzungen.
Sollte es weitere Kürzungen geben, drohen laut Heller Schließtage oder sogar die Standortschließung in der Breite Straße. „Das ist einfach die Realität“, sagt Heller. „Wir stehen an der Wand.“
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