zum Hauptinhalt
Eine Woche nach der Tat ließ die Bundesanwaltschaft den Tatverdächtigen in Karlsruhe vorführen. (Archivbild)

© Uli Deck/dpa

Nach Angriff am Holocaust-Mahnmal in Berlin: Bundesanwaltschaft lässt Anklage zu

Ein spanischer Tourist wird in Berlin mit einem Messer schwer verletzt. Der mutmaßliche Angreifer wird in der Nähe des Tatorts festgenommen. Nun soll er in der Hauptstadt vor Gericht kommen.

Stand:

Nach einem Messerangriff auf einen spanischen Touristen am Holocaust-Mahnmal kommt der mutmaßliche Täter in Berlin vor Gericht. Der Staatsschutzsenat des Kammergerichts hat die Anklage der Bundesanwaltschaft zugelassen, wie eine Gerichtssprecherin auf Anfrage mitteilte. Wann der Prozess beginnt, ist allerdings noch offen. 

Die Anklage wirft dem Syrer versuchten Mord, gefährliche Körperverletzung und versuchte Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung vor. Der damals 19-Jährige soll am 21. Februar im Stelenfeld des Holocaust-Mahnmals von hinten mit einem Messer auf den Besucher eingestochen haben. 

Das Opfer wurde lebensgefährlich verletzt und musste notoperiert werden. Die Bundesanwaltschaft sieht die Mordmerkmale niedrige Beweggründe und Heimtücke als erfüllt an.

Verdächtiger in der Nähe festgenommen

Nach Einschätzung der Behörde war die Tat radikal-islamistisch und antisemitisch motiviert. Aus dieser Einstellung heraus habe der anerkannte syrische Flüchtling sich entschlossen, einen Messerangriff auf vermeintlich Ungläubige zu begehen, die er als Repräsentanten der von ihm abgelehnten westlichen Gesellschaftsform ansah. Nach Überzeugung der Behörde teilt der junge Mann die Ideologie der Terrormiliz Islamischer Staat (IS).

Der mutmaßliche Angreifer war wenige Stunden nach der Tat mit blutverschmierten Händen im Umfeld der Gedenkstätte festgenommen worden. Der Verdächtige sitzt in Untersuchungshaft. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })