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Berlin: Bürgermeister unter Freunden

Gestern las Wowereit aus seiner Autobiografie

Das Renaissance-Theater war bis auf den letzten Platz gefüllt, die mehr als 500 Gäste festlich gekleidet. Sie erwarteten den Regierenden Bürgermeister Berlins – und der kam fast pünktlich um kurz nach acht mit roter Krawatte und sichtlich gut gelaunt auf die Bühne: Auf dem Programm des gestrigen Abends stand die Lesung von Klaus Wowereit aus seiner kürzlich erschienenen Autobiografie „...und das ist auch gut so“.

Doch bevor aus dem Buch gelesen wurde, plauderte Wowereit zunächst mit Info-Radio Moderator Alfred Eichhorn, der durch den Abend führte. Und so gab es reichlich Anekdoten aus der Kindheit des Regierenden. Wowereit erzählte zum Beispiel von seiner Mutter, der Kriegerwitwe. Von ihr habe er den Ostpreußischen Dickschädel geerbt, von seinem Vater die Fähigkeit, Menschen zu unterhalten. Dann las er Geschichten aus seiner Kindheit und Jugend vor, die immer wieder mit Lachen und Applaus aus dem Publikum honoriert wurden. Tosenden Applaus erhielt Wowereit, als er auf die Frage, ob er der Regierende Partymeister sei, antwortete: Er sei eben das Kontrastprogramm zu Eberhard Diepgen. Willy Brandt sei sein großes politisches Vorbild gewesen, erzählte Wowereit. Ex-Kanzler Gerhard Schröder habe 2001, als es darum ging, wer in Berlin als Bürgermeister kandidieren solle, zu ihm gesagt: „Ist doch klar, das macht der Klaus.“

Unter den Gästen waren zahlreiche Genossen. Etwa Mechthild Rawert, Bundestagsabgeordnete und Kreisvorsitzende aus Tempelhof-Schöneberg, die eine ganze Schar Sozialdemokraten mitbrachte. Am Ende schlug dann auch die Stunde der Autogramm-Jäger. Schnell bildete sich eine Warteschlange mit Lesern, die sich ein Exemplar des Buches signieren lassen wollten – und nicht wenige aus dem Publikum wünschten dem Genossen Wowereit dann auch schon mal alles Gute für eine mögliche Kanzlerkandidatur. Moritz Gathmann

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