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Neukölln: Buschkowsky fordert Kindergartenpflicht

Der Neuköllner Bürgermeister Heinz Buschkowsky spricht sich für die bundesweite Einführung einer verbindlichen Vorschulerziehung aus. Damit will er verhindern, dass insbesondere Kinder aus Zuwandererfamilien zu "Klonen ihrer Eltern werden".

In sozialen Brennpunkten sollte es sogar eine Kindergartenpflicht geben, sagte Buschkowsky. Andernfalls befürchte er, dass die Entwicklung der Kinder insbesondere in Zuwandererfamilien weiter auf der Strecke bleibe. "Wir müssen die Kinder aus den Milieus holen und verhindern, dass sie dort Klone ihrer Eltern werden", begründete der SPD-Politiker seine Forderung.

Nach Darstellung des Bezirksbürgermeisters muss der "Fokus der Förderung" bei den Kindern und nicht bei den Eltern liegen. Es gäbe viele Eltern, auch in deutschen Familien, in denen nicht vorgelesen und nicht gespielt werde. Es sei in bildungsfernen Elternhäusern "schlichtweg Geldverschwendung", Mittel zum Kauf von Spielen auszugeben. "Dort, wo die sozialen Kompetenzen der Eltern gleich null sind, müssen wir uns an ihre Stelle setzen, um die Defizite dieser erziehungsüberforderten oder auch erziehungsunwilligen Eltern auszugleichen", betonte er.

Buschkowsky sagte, bereits heute verlasse jeder vierte Jugendliche die Schule auf dem "Stand der Ausbildungsunfähigkeit". Die von der schwarz-gelben Koalition auf Bundesebene beschlossene Einführung des Betreuungsgeldes sei "Rückschrittspolitik, weil dies die Unterschicht konserviert". Mit der Summe, die für die Erhöhung des Kindergeldes seit Jahresbeginn bereitgestellt wird, hätte man nach Angaben des Kommunalpolitikers die gesamte Vorschulerziehung in der Bundesrepublik kostenfrei für die Eltern anbieten können. (ddp)

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