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Die Sonne geht am 09.08.2017 in Berlin hinter einer «City Toilette», die von der Firma Wall betrieben wird, auf. Der Senat hat den Vertrag mit dem langjährigen Betreiber der stillen Örtchen gekündigt. Foto: Paul Zinken/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++ | Verwendung weltweit

© dpa/Paul Zinken / Paul Zinken

Chapeau, quel Klo: Mehr Weltläufigkeit für Berlins Toiletten!

Das „innovativste und leistungsfähigste Angebot“ an Örtchen peilt Paris an. Auch in Berlin bildet man sich einiges aufs „Toilettenkonzept“ ein. Zu unrecht. Eine Glosse.

Eine Glosse von Constanze Nauhaus

Kann ich mit Karte zahlen? Sieht man mich beim Pinkeln? Gibt es Tampons? Während sich die Debatte um Berlins öffentliche Toiletten stark aufs Wesentliche konzentriert, denkt man in Paris größer. Nichts Geringeres als das „ innovativste, leistungsfähigste und größte Angebot an öffentlichen Toiletten weltweit“ peilt man dort an, dafür werden die 435 gar nicht so privaten Privés der Stadt nun modernisiert: Weniger Wasserverbrauch, mehr Ökostrom, auch die Reinigungsteams werden klimafreundlicher unterwegs sein: Mit Lastenrädern kommen sie zum Potte. Chapeau, quel Klo! möchte man den Nachbarn zurufen. Mit dem Ohr ganz nah an den Bedürfnissen einer Weltstadt war man da, tête-à-Klosett sozusagen.

Paris, enfant terrible der Latrine? Da wackelt in der Senatsverwaltung für Mobilität, nun ja, der Stuhl. Bildet man sich hier doch auch einiges auf das Berliner „Toilettenkonzept“ ein. Ein Trost: Berlins Abtritte sind zumindest von innen offenbar so schön, dass pro Woche mehr als 150 Mal in sie eingebrochen wird. Ein wahrer Griff ins Klo.

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