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Berlin: Chemiestreich

Dimytri Loutchko ist deutscher Sieger der internationalen Olympiade

„Lehrbuch der analytischen und präparativen organischen Chemie“, es ist schwere Kost, die bei Dimytri Loutchko im Regal steht. „Ich lese die Bücher gerne, mittlerweile weiß ich alles über die Grundlagen der Chemie.“ Dass sich die Lektüre gelohnt hat, zeigt der Erfolg des 19-Jährigen bei der „Internationalen Chemie-Olympiade“ in Moskau. Dort war er als ein Mitglied des deutschen Teams angetreten, lieferte sich zehn Tage lang Formelduelle mit Jugendlichen aus 67 Ländern und löste Aufgaben, die einen durchschnittlichen Chemieschüler zur Verzweiflung treiben würden. Der Deutsch-Russe schaffte 70 Prozent, landete damit auf dem siebten Platz und bekam als bester Deutscher eine der 30 Goldmedaillen umgehängt.

Chemie ist Dimytris Leidenschaft, er liebt sie, weil alles so wunderbar logisch ist. Seit seiner ersten Stunde an der Heinrich-Hertz-Oberschule ist er fasziniert von Formeln und Reagenzgläsern. Ab der elften Klasse wählte Dimytri Chemie als Leistungskurs, wurde aber vom Unterricht freigestellt, weil er den Stoff schon beherrschte. In den Klausuren schaffte er meistens 15 Punkte, das Abitur machte er mit 1,3. Streber? Dymitri verdreht die Augen. „Quatsch! Ich lese natürlich auch andere Bücher als die über Chemie. Und natürlich mache ich auch was mit meinen Kumpels.“ Der Jugendliche, der im Nikolaiviertel in Mitte wohnt, klingt leicht gereizt. Dann zeigt er auf das Skateboard, das neben dem Periodensystem an der Wand hängt. „Am liebsten würde ich den ganzen Tag nur skateboarden.Wenn man die ganze Zeit vor dem Chemiekram sitzt, wird man ja bekloppt.“ Trotzdem: Dimytri will seine Leidenschaft zum Beruf machen. Vor den internationalen Chemie-Wettkämpfen musste er sich in Deutschland beweisen und kam unter die besten vier. Das hat ihm ein Stipendium verschafft, das er für sein Studium der Mathematik und der Chemie verwenden wird. anr

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