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Berlin: Das Blau Babylons verblasst

Wissenschaftler warnen vor dramatischem Zerfall am Ischtar-Tor

Am IschtarTor im Pergamonmuseum zeigen sich dramatische Zerfallserscheinungen. Die glänzend blaue Färbung verblasse, die Glasur und die Ziegel darunter verlören ihren Zusammenhalt, teilten Mitarbeiter des Instituts für Physik der Universität Oldenburg am Dienstag mit.

Die Wissenschaftler unter Leitung von Gerd Gülker haben mit laseroptischen Methoden Fragmente des Tores in ihrem Labor untersucht. In Zusammenarbeit mit einer Bamberger Spezialfirma (ProDenkmal), die mit der Restaurierung beauftragt wurde, wiesen sie nach, dass schon geringfügige Schwankungen der Luftfeuchtigkeit „zu bedenklichen Dehnungen und Spannungen in der Oberfläche der Glasur führen können“. Diese Dehnungen könnten, wie die Laborproben zeigten, durch die Anwendung einer besonderen Konservierungsmethode und niedriger Luftfeuchtigkeit drastisch reduziert werden. Weitere Kontrolluntersuchungen seien geplant.

Das Ischtar-Tor wurde im Jahr 575 v. Chr. als Teil der Prozessionsstraße in Babylon von König Nebukadnezar II. erbaut und gilt als eines der bedeutendsten erhaltenen Zeugnisse der spätbabylonischen Kunst. Seine mit glasierten Ziegeln verkleideten Wände zeigen auf dunkelblauem Grund Reliefs von schreitenden Stieren und Schlangendrachen. dpa

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