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„Das Blöde ist: Die wachsen so schnell“: Panda-Zwillinge im Berliner Zoo sind nun für Besucher zu sehen
Berlins Panda-Zwillinge werden zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Intern heißen sie noch „die Kleine“ und „die Große“. Welche Namen geplant sind – und wann es den ersten Bambus gibt.
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Er müsse ganz ehrlich sein, sagt Zoo-Direktor Andreas Knieriem: „Wenn ich die beiden Kleinen sehe, wie sie in dem Bettchen liegen und sich räkeln – da wird mein Herz schwach.“ Ab Mittwoch sind die Panda-Zwillinge erstmals auch für die Öffentlichkeit zu sehen. Dann können Besucher täglich zwischen 13.30 und 14.30 Uhr ähnlich verzückt wie Knieriem im Panda-Gehege vor dem aufgebauten Bettchen stehen.
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Am Dienstag wurde eines der beiden Jungtiere vorab der Presse gezeigt. Dutzende Kameras richteten sich auf das Panda-Mädchen, das im Schlaf zuckte und hin und wieder gähnte. Die Panda-Zwillinge haben jetzt mit knapp zwei Monaten schon das typische Fellmuster und sind vor allem ausgesprochen flauschig. „Eigentlich sehen sie eher aus wie Plüschtiere“, sagt Zoo-Direktor Knieriem. „Das einzige Blöde ist, das sage ich ganz offen: Die wachsen so schnell.“

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Das liege in ihrer Natur: In ihrer chinesischen Heimat wird es, ähnlich wie in Berlin, bald Winter – und dem müssten die Kleinen gewachsen sein. Daher habe sich der Zoo entschieden, die Zwillinge jetzt schon zu zeigen. Die Panda-Jungtiere Pit und Paule aus dem Jahr 2019 waren erst deutlich später für die Besucher zu sehen. Dieses Mal wolle man aber den etablierten Rhythmus nutzen: Ein Jungtier sei immer bei Mama, sagt Knieriem. Das andere könne in der Zeit im Bettchen schlafen.
„Das ist das erste Mal und auch international besonders, dass wir so kleine Babys schon dem Publikum zeigen“, sagt Knieriem. Der Zeitraum solle auch in den kommenden Wochen nach und nach ausgeweitet werden.
„In zwei, drei Monaten wird es auch so sein, dass Meng Meng mal für sich sein will“, sagt Knieriem. Die Panda-Dame signalisiere dann, dass sie ihre Ruhe brauche. „Sie zeigt uns dann: Ich habe jetzt gar keine Lust, bitte übernehmt den Kindergarten.“ Dann werden auch beide Jungtiere gleichzeitig im Panda-Gehege zu sehen sein.

© Zoo Berlin
Panda-Babys bekommen Namen mit Berliner Bezug
Sind Pandas also auch nur Menschen? „Manchmal sogar die besseren Menschen“, sagt Knierim und lacht. „Wenn man die Chance hat, ein bisschen Freiraum zu bekommen, nehmen sich den auch Pandas.“ Wenn es so weit ist, stehen wohl auch schon die Namen der beiden Zwillinge fest. Nach chinesischer Tradition findet die Namenstaufe am 100. Tag nach der Geburt statt.
Sie zeigt uns dann: Ich habe jetzt gar keine Lust, bitte übernehmt den Kindergarten.
Zoo-Direktor Andreas Knieriem über das Ruhebedürfnis von Panda-Dame Meng Meng
Neben den chinesischen Namen sollen die beiden auch wieder „nette, knackige Namen mit Berliner Bezug“ erhalten, sagt Knieriem. Denn der Zoo habe die Erfahrung gemacht, dass die Berliner die sonst nicht aussprechen können. Aktuell heißen beide intern noch „die Kleine“ und „die Große“. Denn danach unterscheidet das Zoo-Personal aktuell die beiden Schwestern.

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Aktuell wiegen die beiden rund zwei Kilogramm und entwickeln sich prächtig. „Es ist wirklich schön zu sehen, dass die kleinen Pandas wahnsinnig gut zunehmen“, sagt die behandelnde Tierärztin Franziska Sutter. „Meng Meng ist auch einfach eine super Mutter, sie macht das wunderbar.“
Beide Zwillinge würden erst zusammen zur Mutter kommen, wenn sie selbst laufen können. „Dann muss sie nicht beide tragen, das wäre einfach zu anstrengend für sie“, erzählt Sutter.
Aktuell ist der Alltag der Zwillinge noch eher unspektakulär. „Das lässt sich schnell erzählen: Sie trinken zwei Mal am Tag und ansonsten schlafen sie eigentlich nur“, sagt der zuständige Panda-Kurator Florian Sicks. Bis die beiden Bambus knabbern wie ihre Eltern wird es auch noch eine ganze Weile dauern.
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