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Freie Fahrt: Das Ende einer Staufalle: Tunnel Tegel wieder offen

Endlich saniert: Der Tunnel unter dem Flughafen Tegel wird am Freitag wieder geöffnet. Rund ein Drittel der 38,5 Millionen Euro Gesamtbaukosten stecken in neuer Sicherheitstechnik und verbessertem Brandschutz.

Heute ab 14 Uhr hat Berlin eine große Staufalle weniger. Der sanierte Tunnel unter dem Flughafen Tegel öffnet wieder, die lästigen Umleitungen über den Kurt-Schumacher-Damm sind dann vorbei. Knapp 19 Monate wurde gebaut, insgesamt 38,5 Millionen Euro hat der Bund in das Projekt gesteckt. „Bis zu 15 Minuten sparen Autofahrer“, sagt Jörg Becker, Verkehrsexperte beim ADAC.

Trotzdem sieht der Verkehrsclub das Ende der Bauarbeiten am Flughafen Tegel nur mit gebremster Freude. Denn im weiteren Verlauf der Stadtautobahn drohe mit der Baustelle an der Spandauer Brücke eine neue Staufalle. „Vor allem in den Ferien sind wir skeptisch, wenn die Fahrbahn pro Richtung auf zwei Spuren eingeengt sein wird“, so Becker weiter.

In Tegel geht es nun aber wieder schneller voran. Die Bauarbeiten hatten sich zuletzt um einige Wochen verzögert, weil in dem fast 1000 Meter langen Tunnel Asbest gefunden wurde, der zunächst entsorgt werden musste.

Die grundlegende Instandsetzung des 1979 eröffneten Tunnels war nötig geworden, weil die Bausubstanz nicht mehr den täglichen Belastungen der bis zu 90 000 Autos gewachsen war, die den Tunnel nutzen. „Auch die Sicherheitstechnik entsprach nicht mehr den modernen Standards“, sagt Becker. Und so stecken in den gesamten Baukosten allein 12,5 Millionen Euro für neue Signale, Notrufsäulen, Überwachungskameras. „Der Flughafentunnel Tegel wird damit die gleichen Sicherheitsstandards erfüllen wie der Tunnel unter dem Tiergarten“, sagt Becker.

Den Tiergartentunnel hatte der ADAC zuletzt als sichersten Tunnel ausgezeichnet. Anders als bei der Eröffnung des Tiergartentunnels, die sich monatelang wegen Problemen mit der neuen Verkehrssoftware verzögerte, lief beim Tunnel Tegel alles glatt. Selbst bei den Brandschutzübungen der letzten Wochen tauchten keine Probleme auf. Feuerwehr und Verkehrsleitzentrale probten den Ernstfall mit Rettungseinsätzen im dichten Rauch. Die Technik hatte sich nach diesen Übungen bewährt. „Wir gehen davon aus, dass der Tunnel Tegel bei unserer nächsten Rangliste ganz oben in der Sicherheitsstatistik auftaucht“, sagt Becker.

Der Tunnel Tegel musste aber auch saniert werden, weil immer wieder Wasser hineinlief, das insbesondere im Winter gefährlich werden konnte, wenn es auf der Fahrbahn gefror. Die beiden Tunnelröhren wurden deshalb vollständig entkernt, komplett neu abgedichtet und auf rund 25 000 Quadratmeter wurde neuer Spritzbeton an den Wänden aufgebracht, der nun bei einem Brand länger standhalten soll. Auch eine neue Brandschutzdecke wurde eingebaut, außerdem zusätzliche Ventilatoren und neue Sicherheitstüren, die im Notfall eine schnelle Evakuierung des Tunnels möglich machen sollen.

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