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„Das Feuer in die Herzen tragen“: Kai Wegner bekräftigt Berlins Olympia-Pläne – und beerdigt Expo
Weil die Hauptstadt vom Olympia-Fieber weit entfernt ist, trommelt der Regierende nun persönlich für eine Bewerbung. Einem anderen Großprojekt erteilt er eine Absage.
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Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hat seine Entschlossenheit für die Austragung der Olympischen Spiele in Berlin bekräftigt. „Wir wollen das größte sportliche Highlight, die größte Veranstaltung dieser Welt, nach Berlin holen“, sagte Wegner am Freitag im Roten Rathaus.
Auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz wiederholte er seine Aussage, wonach die Bewerbung für die Austragung der Olympischen Spiele für ihn und den Senat „oberste Priorität“ hat. Berlin habe „großartige Erfolgsaussichten“, sagte Wegner und ergänzte: „Um die Spiele nach Deutschland zu holen, wird man an Berlin nicht vorbeikommen.“
Mit Blick auf Kritik an den Plänen für eine Olympia-Bewerbung Berlins sagte Wegner: „Ja, wir wissen, dass wir den ein oder anderen noch überzeugen müssen. Mein Wunsch ist es, das olympische Feuer in die Herzen der Berlinerinnen und Berliner zu tragen. Wir wollen das Feuer in den Herzen der Menschen herbeiführen.“
Darüber hinaus erteilte Wegner einer Bewerbung für die Austragung der Expo im Jahr 2035 eine Absage. „Die Entscheider sagen ganz klar, ihr müsst euch priorisieren. Für mich war, ist und bleibt die Bewerbung für Olympische Spiele oberste Priorität.“ Sportsenatorin Iris Spranger (SPD), deren Parteikollegin Franziska Giffey für eine Expo-Bewerbung wirbt, sagte: „Olympische/Paralympische Spiele ja, Expo nein. Einen Senatsbeschluss zur Expo wird es nicht geben.“
Umfrage: Mehrheit gegen Olympia
Wegner war in den vergangenen Tagen mehr und mehr unter Druck geraten. Die Kampagne für die Berliner Bewerbung komme nicht richtig in Gang, die Stimmung in der Stadt sei mehrheitlich gegen eine Austragung der Olympischen Spiele, hieß es.
Tatsächlich hat der Tagesspiegel am Montag eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey veröffentlicht. Darin sprach sich mit 67 Prozent eine deutliche Mehrheit der 1000 Befragten gegen eine Bewerbung Berlins für die Austragung der Olympischen Spiele in den Jahren 2036, 2040 oder 2044 aus. Lediglich 27 Prozent unterstützen die Bemühungen des Senats, Olympia in die deutsche Hauptstadt zu holen. Sechs Prozent waren in der Frage unentschieden.
Am Donnerstag haben die im Bündnis „NOlympia“ vereinten Gegner einer Berliner Olympia-Bewerbung auch offiziell mit der Vorbereitung eines Volksbegehrens begonnen. Ab dem 1. Januar 2026 sollen 20.000 Unterschriften gesammelt werden, um anschließend das Volksbegehren zu starten, für das 174.000 Unterschriften notwendig sind.
Ein möglicher Volksentscheid würde erst 2027 und damit nach der Entscheidung des Deutschen Olympischen Sportbunds für eine der drei deutschen Bewerberstädte stattfinden. Diese ist für den 26. September des kommenden Jahres vorgesehen.
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