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Berlin: Das Vermächtnis der Knef

Benefiz-Gala im BKA-Luftschloss zugunsten der Stiftung der Diva

„Man ringt nach Luft und kriegt sie nicht“, es sei wie Ertrinken. Das sagte Hildegard Knef kurz vor ihrem Tod vor zwei Jahren. Die Schauspielerin, Sängerin und Schriftstellerin, die als Inkarnation des Sich-nicht-unterkriegen-Lassens galt, hatte da schon viel ausgehalten; mehr als 60 Operationen hatte sie überlebt und über ihre Krebserkrankung einen Bestseller geschrieben („Das Urteil“). Nun litt sie an einer Lungenentzündung, die durch ein Lungenemphysem ausgelöst worden war. Und diesen Kampf verlor sie.

Doch davor noch hatte sie mit ihrem Mann Paul von Schell die Gründung der gemeinnützigen „Hildegard Knef Initiative“ vorbereitet, die morgen mit einer Benefiz-Gala im BKA- Luftschloss erstmals an die Öffentlichkeit tritt. Romy Haag, Angelika Milster, Nathalie Kollo und Sebastian Krumbiegel („Prinzen“) werden Knef-Chansons interpretieren, der Visagist Rene Koch liest aus Briefen der Diva, es moderiert Bettina Böttinger. Der Erlös fließt in die Emphysem-Prävention und -Aufklärung. Über die Vergabe entscheidet Lungenspezialist Professor Robert Loddenkemper, der die Knef in seiner Klinik am Heckeshorn behandelt hat.

Paul von Schell sagt, es das Anliegen seiner Frau gewesen, Menschen vor der Krankheit zu bewahren. „Leider ist über Emphyseme in der Öffentlichkeit kaum etwas bekannt.“ Dabei litten allein in Deutschland rund 400 000 Menschen an einem Emphysem, das die Wände der Lungenbläschen irreversibel zerstört. Nach Angaben der Weltgesundheitsbehörde rangieren Emphyseme bei den Todesursachen weltweit auf Rang 8, es wird mit einem Anstieg auf Rang 3 gerechnet.

Für Emphyseme gibt es vor allem eine Ursache: das Rauchen. Vater Knef war Prokurist einer Zigarettenfabrik in Ulm, die Mutter betrieb zeitweilig einen Zigarrenladen an der Friedrichstraße – die Tochter rauchte wie ein Schlot. Unbeirrbar, jahrelang. Losgekommen davon ist sie erst zwei Jahre vor ihrem Tod. Damals hatte ihr Arzt gewarnt: „Jede weitere Zigarette wäre Selbstmord.“ Rauchen kann tödlich sein – auch dafür steht die Knef.

Knef-Hommage im BKA-Luftschloss, Schlossplatz, Montag, den 22. März. Beginn 20 Uhr. Tickets: 19 und 39 Euro, Tel. 2022007.

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