
Prozess wegen Drogenhandels: Dealer aus U1 und U2 gestehen vor Gericht
Wegen des Verkaufs von Kokain und Heroin müssen sich sechs Männer vor dem Landgericht verantworten. Die Angeklagten aus dem Libanon gaben an, sich aus "falscher familiärer Verbundenheit" beteiligt zu haben.
Dealer hatten gerade 630 Verkaufsportionen Kokain abgepackt, als die Polizei zuschlug: Sechs Männer stehen wegen Drogenhandels entlang der U-Bahnlinien U1 und U2 vor dem Landgericht. Drei der Angeklagten sollen sich im März 2015 zu einer Bande zusammengeschlossen haben.
Der 36-jährige Ismail El-N. habe die Gruppe angeführt und sich um Nachschub von Heroin und Kokain gekümmert, so die Anklage.
Die Verteidiger verlasen nun weitgehende Geständnisse für ihre Mandanten. Mehrere aus dem Libanon stammende Angeklagte erklärten, sie seien von Verwandten angesprochen worden.
„Dann kam die Polizei“
Aus „falscher familiärer Verbundenheit“ habe er mitgemacht, so ein 23-Jähriger. Ein 35-Jähriger sagte, ihm seien 50 Euro für die Hilfe beim Portionieren geboten worden. Vier Stunden lang hätten sie verpackt – „dann kam die Polizei“.
Die Anklage geht von Verkäufen an fünf Tagen aus. Auf den U-Bahnhöfen Prinzenstraße, Bülowstraße und Nollendorfplatz hätten drei der Angeklagten in wechselnder Beteiligung insgesamt acht sogenannte Szenekügelchen mit Heroin oder Kokain verkauft.
Der Prozess geht am 16. Februar weiter.