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Berlin: Denkmal alsRaketenbasis

Humboldt-Statue wurde Silvester beschädigt

Das Marmordenkmal von Wilhelm von Humboldt Unter den Linden hat, wie jetzt bekannt wurde, in der Silvesternacht Schäden davongetragen. Der Sockel, auf dem der Gründervater und Namensgeber der Humboldt-Universität thront, wurde als Abschussrampe für Silvesterraketen gebraucht. Normalerweise werden die Figur und auch die seines Bruders Alexander, die vor der Universität stehen, durch eine Holzverkleidung vor den Folgen des winterlichen Wetters geschützt. Dies konnte aber im vergangenen November nicht geschehen, weil die Straße vor der Universität zu Bauarbeiten aufgerissen worden war. „Hätte man uns rechtzeitig informiert, dann hätten wir die Figuren vor dem üblichen Termin eingehaust, und dann wäre den Figuren mancher Straßendreck, Regen, Eis und Schnee erspart geblieben“, sagt Universitäts-Kustodin Angelika Keune.

Seit über 20 Jahren trage die Holzverkleidung zur Lebensverlängerung der 1883 enthüllten Figuren bei, weil dann kein Schmelzwasser in den Marmor eindringen kann und es bei Frost nicht zur Aufsprengung des empfindlichen Materials kommt, sagt die Kunsthistorikerin. Auch die Schäden von der Silvesternacht hätten so verhindert werden können. Die braunen und roten Ablagerungen, die durch das Abschießen der Raketen entstanden, sollen beseitigt werden, sobald der Frost vorüber ist. Dann sollen zudem einige Ausbesserungen an den Figuren vorgenommen werden, etwa die Ergänzung eines abgehackten Fingers bei Wilhelm von Humboldt.

Eigentlich hätten die Restaurierungsarbeiten unter dem Holzschutz erfolgen sollen, doch da der Straßenbau Anfang des Winters dazwischengekommen war, müssen die marmornen Namensgeber im Vorgarten der Universität auf die Sanierungsmaßnahmen noch ein paar Wochen warten.

Helmut Caspar

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