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Avus-Tribüne

© Mike Wolff

Umbaupläne: Der Avus ein Museum

Der Besitzer der Tribüne äußert sich über seine Pläne.

Die Avus-Tribüne könnte zum Avus-Museum werden. Erstmals hat sich jetzt der neue Eigentümer der Tribüne über seine Vorstellungen für das Bauwerk öffentlich geäußert. Es habe eine Zeitverzögerung bei der Planung gegeben, auch prüfe er noch einige andere Überlegungen, unter anderem von Interessenten aus der Auto- und der Kulturbranche. In sechs bis acht Wochen werde er vermutlich sein Konzept vorstellen. Auf jeden Fall wolle er die Tribüne erhalten, aber voll verglasen, sie zu einem „optischen Einfallstor nach Berlin“ machen.

Der Eigentümer, der seinen Namen noch nicht genannt wissen will, widersprach Vermutungen aus Reihen der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima), er habe an dem seit 1998 verwaisten Bau kein Interesse mehr, denn viele weitergeleitete Anfragen seien unbeantwortet geblieben. Die Tribüne war, wie berichtet, im vergangenen Jahr von der Bundesanstalt veräußert worden, seit dem Frühjahr ist der Käufer im Grundbuch eingetragen. Für die Verglasung der Tribüne wurden schon Architektenkontakte geknüpft, „es wird langsam losgehen“.

Details über die geplanten Umbauten werden nicht genannt. Der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben hatte der Investor schon im vergangenen Jahr mitgeteilt, er wolle die 1936 erbaute Tribüne mit einer Stahl-Glas-Konstruktion schließen, auch ein Restaurant einrichten und insgesamt rund 2,4 Millionen Euro investieren.

Unterdessen kritisierte Jürgen Sucksdorff, Präsident des Vereins Internationales Deutsches Seifenkisten-Derby, bei der Bewerbung um die Tribüne nicht zum Zuge gekommen zu sein. Nach seiner Ansicht verkommt diese langsam. Der Verein hätte kaufen oder auch mieten wollen, um unter der Tribüne ein Seifenkistenmuseum mit bis zu 40 auch historischen Modellen sowie ein Lokal einzurichten, sagte der Architekt. Die Bima habe ihm nach mehreren Kontakten zuletzt gesagt, die Tribüne sei verkauft.

Helmut John von der Bima sagte, Sucksdorff habe sich erst gemeldet, als der Bau schon verkauft gewesen sei. Die frühere Oberfinanzdirektion habe sich seit 2000 um eine Verwertung bemüht. Ob es ein Bieterverfahren gegeben habe, wie zunächst mitgeteilt, sei derzeit nicht zu klären. Bei dieser Spezialimmobilie sei so ein Verfahren aber nicht nötig.

Das Land Berlin habe schon vor mehr als 20 Jahren kein Interesse an dem Bau gehabt. In den letzten Jahren habe die Bima bis zu 50 Firmen angeschrieben, unter anderem BMW, Mercedes, VW, Kentucky Fried Chicken, Burger King, Falk Walter (Arena, Admiralspalast) und die Firma Wall. Diese habe die Tribüne mit Plakaten bestücken wollen. Aber Werbung an Bundesautobahnen sei nun einmal nicht gestattet.

Christian van Lessen

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