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„Der Müll fällt nicht vom Himmel“: Kai Wegner nimmt die Berliner für eine saubere Stadt in die Pflicht
Berlin gilt vielen in Deutschland als schmuddelig. In einigen Bezirken türmt sich mitunter der Müll am Straßenrand. Berlins Regierender Bürgermeister will das nun angehen – auch mithilfe der Bevölkerung.
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Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) sieht beim Thema Sauberkeit in Berlin akuten Nachholbedarf. „Für mich ist klar: Berlin muss sauberer, ordentlicher und lebenswerter werden“, sagte Wegner dem Tagesspiegel. Viele Bürger empfänden ihre Stadt als zu dreckig – „und das völlig zu Recht“. Die Sauberkeit der Stadt sei „für die Vorgängerregierungen oft eine Nebensache“ gewesen. „Das ändern wir jetzt“, sagte Wegner.
Einiges sei für die Verbesserung der Situation schon auf den Weg gebracht. „Wir haben bereits die Bußgelder für illegalen Müll erheblich erhöht“, sagte Wegner. „Wer seinen alten Fernseher auf den Gehweg stellt, muss jetzt mit einem Bußgeld in Höhe bis zu 8000 Euro rechnen. Eine weggeworfene Kippe kann 250 Euro kosten. Das ist deutlich – und nötig, wenn wir Berlin sauberer machen wollen.“
Zugleich appellierte der Senatschef an die Mitverantwortung der Bürgerinnen und Bürger. „Ein sauberes Berlin ist aber nicht nur Aufgabe der Berliner Stadtreinigung oder der Politik“, sagte der CDU-Politiker. Alle, die in Berlin lebten, trügen dafür Verantwortung – für den eigenen Kiez, den Park, den Gehweg. „Der Müll auf den Gehwegen oder in den Grünanlagen fällt ja nicht vom Himmel, sondern immer aus einer Hand.“
Wegner will mit Kampagne Sauberkeit fördern
Wegner wies auch auf bestehende Angebote hin. „Schon heute gibt es in Berlin gute Möglichkeiten, Müll richtig zu entsorgen. Die BSR bietet in vielen Kiezen kostenlose Sperrmülltage an. Und auf den Recyclinghöfen kann jeder alte Möbel, Elektrogeräte oder Bauschutt ordentlich abgeben. Ich wünsche mir, dass noch mehr Berlinerinnen und Berliner sie nutzen.“
Der Regierende Bürgermeister kündigte eine neue Kampagne der Berliner Stadtreinigung an, mit der das Bewusstsein für Sauberkeit im Alltag gestärkt werden solle. Auch für behördliche Dienstleistungen wolle man die Aufmerksamkeit erhöhen. „Viele Menschen wissen gar nicht, dass sie illegalen Müll telefonisch oder online melden können. Diese Angebote wollen wir künftig bekannter machen.“
Mit einer Online-Befragung ermittelt der Senat derzeit ein Stimmungsbild zum Thema Sauberkeit in der Hauptstadt. Wegner rief die Bürger zur Beteiligung an der Umfrage auf. „Wir wollen wissen, wo es in Berlin besonders dreckig ist – und wo wir besser werden müssen. Jede Stimme hilft.“ (Tsp)
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