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Berlin: Der Schütze vom Regierungsviertel hat sich selbst erschossen Obdachloser Täter tot in Schuppen auf Weddinger Friedhof gefunden

Rolf S., der Schütze vom Regierungsviertel, hat sich selbst getötet.

Rolf S., der Schütze vom Regierungsviertel, hat sich selbst getötet. Der mit Haftbefehl Gesuchte wurde am Mittwoch tot in einem Schuppen auf einem ehemaligen Friedhof am Dohnagestell in Wedding gefunden. S. hatte am Abend des 10. Januar drei Schüsse auf Polizisten abgefeuert, die ihn in einem Baucontainer im Kanzleramt festnehmen wollten. Ein Beamter war dabei im Oberkörper getroffen worden. Dem 62-Jährigen war auf dem unübersichtlichen Gelände die Flucht gelungen, weil die beiden anderen Polizisten sich um ihren schwer verletzten Kollegen gekümmert hatten.

Einem Spaziergänger in dem Weddinger Park fiel jetzt auf, dass das Schloss des Schuppens aufgebrochen war. In dem Verschlag lag eine Leiche, daneben eine Pistole und eine Patronenhülse – sonst nichts, auch keine Papiere. Der Unbekannte wurde am Freitag anhand seiner Fingerabdrücke vom Bundeskriminalamt eindeutig als Rolf S. identifiziert. Vermutlich hat sich S. schon kurz nach der Tat erschossen, denn es ging kein ernst zu nehmender Hinweis aus der Bevölkerung ein. Die Leiche soll in der kommenden Woche obduziert werden. Unklar ist, woher die schwarze Pistole stammt, mit der sich S. erschoss. Denn auf die Polizisten hatte er mit einem Revolver gefeuert , bestätigte der Leiter der 4. Mordkommission, Lutz Wieczorek, dem Tagesspiegel.

Viele Menschen und auch die Polizei in Moabit wussten, dass der 62-jährige Sonderling seit Jahrzehnten in verschiedenen Bauwagen, Schuppen und Hütten lebte, immer nahe der Straße Alt Moabit. Nur zum Sterben hatte er Moabit verlassen, einen Kilometer hinein in den Wedding.

Sein Geld hatte sich der Arbeitslose mit Schrottsammeln verdient, einmal war er der Polizei dabei betrunken auf seinem Fahrrad aufgefallen. Weil er die verhängte Strafe nicht gezahlt hatte, wurde ein Haftbefehl ausgestellt. Bei der versuchten Festnahme trug der 34-jährige Kommissar Carsten L. keine Schussweste, da S. nicht als gefährlich galt. Dem Beamten geht es nach Auskunft von Kollegen wieder gut, er ist aber noch nicht wieder im Dienst.

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