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Das Olympiastadion steht bereit. Jetzt will der Senat einen neuen Anlauf für eine Bewerbung um die Spiele 2024 starten.

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Bewerbung für die Spiele 2014: Der Senat erstellt schon mal eine Olympia-Broschüre

Der Berliner Senat will die Bewerbung der Stadt um die Olympischen Spiele jetzt richtig auf den Weg bringen. Und in dieser Woche gab es bereits die ersten Debatten im Abgeordetenhaus. Auch eine Broschüre ist schon in Arbeit.

Von Sabine Beikler

Nach dem Senatsbeschluss, am Interessenbekundungsverfahren des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) teilzunehmen, wurde ein Lenkungsausschuss auf Staatssekretärsebene gebildet. Bis zum 31. August muss ein DOSB-Katalog aus 13 Fragen beantwortet werden. Den Antwortkatalog will der Senat am 26. August beschließen. Eine Agentur werde zudem eine Broschüre erstellen, teilte Sport-Staatssekretär Andreas Statzkowski (CDU) mit. Statzkowski und Senatssprecher Richard Meng sagten dem Ausschuss zu, dass er informiert werde.

Der Senat will „Bürger-Olympia“: Die Berliner tragen die Olympischen Spiele mit, die ein Sportfest für alle Menschen weltweit sein sollen. Hinzu soll es für die Berliner ein Breitensportprogramm geben. Im August will der Senat eine Online-Plattform für Berliner starten. Dort soll es Anregungen für Bürgerbeteiligungen geben. Statzkowski sagte, es sei selbstverständlich, dass Stadtforen oder Einwohnerversammlungen organisiert werden. Das Parlament will außerdem über die Möglichkeit von Referenden als eine Partizipationsform diskutieren.

Das Interessenbekundungsverfahren kostet rund 100 000 Euro. Eine internationale Bewerbung in den nächsten zwei Jahren für Olympia 2024 würde 50 bis 60 Millionen Euro kosten. Die Kosten für die Durchführung der Spiele liegen im Milliardenbereich. Statzkowski betonte, der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit habe die Wirtschaft um finanzielle Unterstützung einer Bewerbung gebeten. Die Sommerspiele in London 2012 kosteten über acht Milliarden Pfund, mehr als 11,3 Milliarden Euro.

Für eine Olympiaaustragung rechnet der Senat mit 41 Wettkampfstätten, einem olympischen/paralympischen Dorf, einem Medienzentrum, einem olympischen/paralympischen Jugendlager. Potenzielle Standorte wie Tegel, das Messegelände, das Sportforum, die Alte Försterei, die Trabrennbahn Karlshorst oder das Jahn-Stadion werden geprüft. Außerdem will Berlin mit anderen Bundesländern kooperieren.

Der Senat kann sich eine reelle Bewerbung nur mit Unterstützung des deutschen Sports und des Bundes vorstellen. Der SPD-Sportpolitiker Dennis Buchner unterstrich die Bedeutung von Olympia für den deutschen Sport. Aber: „Die Spiele müssen von der Bevölkerung getragen werden.“ Die CDU sei „nicht bedingungslos“ für Olympia, sagte CDU-Sportpolitiker Tim-Christopher Zeelen. Es müsse eine nationale Bewerbung sein. „Es lohnt sich, über Olympia nachzudenken“, sagte Grünen-Politikerin Anja Schillhaneck. „Geheimverträge“ mit dem IOC sollten nicht abgeschlossen werden. Heiko Herberg von den Piraten forderte vom Parlament „Visionen, wie Berlin 2024 aussehen könnte“. Sportpolitikerin Gabi Hiller von den Linken kritisierte das „unpolitische, technokratische Vorgehen“ des Senats und die hohen Kosten, die alternativ für die Sanierung von Sportstätten oder Bädern verwendet werden könnten. Die Linke lehnt als einzige Fraktion Olympia ab.

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