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Kommentar: Der Tagesspiegel als Sicherheitsrisiko

Wes Geistes Kind die neue, so genannte Freiheits-Partei ist, hat sie mit der Aussperrung des Tagesspiegels beim Wilders-Besuch sehr schnell gezeigt.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Es ist doch gut, wenn eine Partei, die sich angeblich für „mehr Freiheit und Demokratie“ einsetzt, schnell alle Hüllen fallen lässt – und zeigt, was hinter der Fassade steckt. Weil der Tagesspiegel den Veranstaltungsort, auf dem der Rechtspopulist Geert Wilders in Berlin vor sein Publikum trat, vorzeitig veröffentlichte, wurde die Zeitung von den Organisatoren zum Sicherheitsrisiko erklärt. Ihr Berichterstatter wurde ausgesperrt, was uns nicht weiter stören muss, es gibt angenehmere Termine.

Aber wes Geistes Kind ist eine selbsternannte Freiheits-Partei, die es nicht ertragen kann, dass über ihr Personal und ihre Aktivitäten frei informiert wird? Wir leben nun mal nicht in einem Polizeistaat, der so genannte Sicherheitserfordernisse vorschiebt, um Information und Meinungsbildung in die gewünschte Richtung zu lenken und unliebsame Medien auszuschalten.

Den Herren Stadtkewitz & Co ist es in den überschaubaren Grenzen eines Hotels zwar am Sonnabend kurzfristig gelungen, ihre Interpretation der Pressefreiheit durchzusetzen. Doch dabei wird es hoffentlich bleiben, wenn die Berliner Wähler wachsam sind. Es gibt Parteien, die braucht man einfach nicht.

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