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Das aktuelle Foto zeigt nach Angaben des Landeskriminalamtes Niedersachsen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Burkhard Garweg zwischen zwei Hunden auf dem Sofa sitzend und essend.

© dpa/---

Details aus dem Berliner Bauwagen: Ex-RAF Terrorist Burkhard Garweg soll Fälscherwerkstatt betrieben haben

Im Gespräch mit der „Zeit“ gibt Niedersachsens LKA-Chef Einblicke in die Lebenswelt von Burkhard Garweg. Womöglich hat der gesuchte Ex-Terrorist auch Papiere für Daniela Klette gefälscht.

Der ehemalige RAF-Terrorist Burkhard Garweg soll in dem Bauwagen, in dem er bis vor Kurzem in Berlin lebte, eine Fälscherwerkstatt betrieben haben. Das berichtet die „Zeit“ und beruft sich auf Aussagen des Chefs des niedersächsischen Landeskriminalamtes, Friedo de Vries.

Ermittler sollen dort Utensilien und Geräte gefunden haben, mit denen sich Dokumente fälschen lassen. Diese würden aktuell analysiert, so de Vries. Unklar ist, ob Garweg auch Dokumente für die am 26. Februar festgenommene Daniela Klette gefälscht hat. Wie der Tagesspiegel berichtet hat, ist Klette in der Vergangenheit nach Brasilien gereist und hat dafür mutmaßlich einen gefälschten Pass benutzt.

Garweg befindet sich, ebenso wie das dritte Ex-RAF-Mitglied Ernst-Volker Staub, auf der Flucht vor den Ermittlungsbehörden. Bis vor wenigen Wochen soll er auf dem Bauwagengelände in Berlin-Friedrichshain gelebt und sich dort als „Martin“ ausgegeben haben.

Klette, Garweg und Staub wird vorgeworfen, zwischen 2011 und 2016 mehrfach schwere Raubüberfälle auf Geldtransporter und Supermärkte begangen haben. Dabei wird ihnen auch versuchter Mord zur Last gelegt, weil bei den Überfällen geschossen wurde.

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Ob Garweg nach der Festnahme Klettes geflüchtet sei oder sich noch in Berlin aufgehalten habe, „können wir aktuell nicht mit Sicherheit sagen“, so der niedersächsische LKA-Chef laut des Berichts. De Vries schätzt, dass Garweg mehr als 30 Jahre lang daran gearbeitet habe, seine falsche Identität aufzubauen – mit falschen Personendaten, einem konstruierten Lebenslauf und fingierten Kontaktpersonen.

Nach Burkhard Garweg wird weiter gefahndet.
Nach Burkhard Garweg wird weiter gefahndet.

© AFP/DAVID GANNON

Die wenigsten seiner Kontakte dürften gewusst haben, dass Garweg ein Mordverdächtiger ist. Für viele sei er „Martin, der Kümmerer“ gewesen, so de Vries. Über all die Jahre auf der Flucht haben Garweg und Klette wohl eine enge Beziehung geführt. Wie der Tagesspiegel berichtete, hat sich Garweg auch in Klettes Wohnung aufgehalten. So ist das jüngste Fahndungsfoto, auf dem Garweg auf einem Sofa sitzt und im Beisein seiner Hunde Nudeln isst, in Klettes Wohnzimmer entstanden.

Laut de Vries sei es möglich, dass Garweg in einer anderen linken Gemeinschaft untergeschlüpft ist. Der Rückhalt ist groß: In Berlin waren kürzlich 600 Menschen zu einer Solidaritätskundgebung für die drei Ex-RAF-Terroristen auf die Straße gegangen. Auch in Hamburg, im autonomen Zentrum „Rote Flora“, fordert ein Spruchband Solidarität mit „Burkhard Daniela Volker“ und wünscht ihnen „Gesundheit und Glück“.

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