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Im Fernverkehr der Hauptstadtregion gibt es zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember einige Neuerungen. (Archivbild)

© Christoph Soeder/dpa

Neuer Fahrplan der Deutschen Bahn: Auf diesen Strecken von Berlin wird es besser – dafür einige Züge ganz gestrichen

Mehr Sprinter zwischen Berlin und München, eine Direktverbindung nach Kopenhagen: Das verspricht der neue Fahrplan der Bahn für die Hauptstadtregion. Mancher Schnellzug entfällt.

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Mit dem Zug von Berlin durch Deutschland und in andere europäische Metropolen und Städte: Die Deutsche Bahn hat am Freitag Neuerungen für den Fahrplan im kommenden Jahr 2026 bekanntgegeben. Darunter sind viele Änderungen, die für die Hauptstadt relevant sind. Gültig ist der neue Fahrplan ab dem 14. Dezember 2025.

Auf einigen Strecken fahren mehr Züge, es gibt neue Direktverbindungen, mitunter schnellere Verbindungen – wie etwa nach München. Doch andere Züge wurden dafür ganz gestrichen. Wir geben einen Überblick darüber, was besser wird – und welche Verbindungen es dafür nicht mehr geben wird.

1 Mehr schnelle Verbindungen nach München

Drei zusätzliche Sprinter am Tag sollen ab dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember die Hauptstadt mit München verbinden. Damit gibt es künftig stündlich eine besonders schnelle ICE-Verbindung mit unter vier Stunden Fahrzeit zwischen den beiden Metropolen, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Täglich gibt es damit für Fahrgäste zwischen Berlin und München insgesamt 16 schnelle Verbindungen je Richtung und somit drei mehr als bislang. Die Züge enden und starten in Berlin und nicht mehr wie bisher in Hamburg.

Zwischen Berlin, Halle und Erfurt entsteht den Angaben zufolge zusammen mit zwei weiteren schnellen Linien zudem ein Halbstundentakt ohne weitere Zwischenhalte. Dafür entfallen die drei bisherigen Sprinter Berlin–München nur mit Halt in Nürnberg.

2 In unter fünf Stunden nach Stuttgart

Auch zwischen Berlin und Stuttgart soll es einen neuen Sprinter-ICE geben, der morgens von Stuttgart losfährt und am Nachmittag von Berlin aus wieder zurück. Die Fahrzeit soll dabei unter fünf Stunden betragen.

In Stuttgart fährt der ICE täglich um 7.03 Uhr los, Ankunft in Berlin ist um 11.47 Uhr. In der Gegenrichtung startet der Zug um 16.12 Uhr in Berlin und erreicht Stuttgart um 20.57 Uhr. Die neue Verbindung ist mit einer Rekordfahrzeit von 4 Stunden und 45 Minuten rund eine Stunde schneller als die bisherigen Direktverbindungen Berlin–Stuttgart. 

3 Keine Sprinter mehr nach NRW

Dafür fallen Sprinter-Verbindungen zwischen der Hauptstadt und Nordrhein-Westfalen spätestens ab dem 7. Februar 2026 weg. Die bisher dreimal täglichen ICE, die von Berlin aus ohne Halt bis nach Köln und weiter nach Bonn durchfahren, entfallen ab dem 7. Februar.

Grund dafür sind laut Bahn zahlreiche Baustellen auf der Strecke. Als „gute Alternativen“ schlägt die Bahn „zahlreiche ähnlich schnelle Verbindungen auf der Ost-West-Achse“ vor.

4 In sieben Stunden nach Kopenhagen

Nach Abschluss der derzeitigen Sanierung der Strecke Hamburg-Berlin Ende April kommenden Jahres will die Bahn zudem eine Direktverbindung zwischen Berlin und Kopenhagen anbieten. Betrieben werden die Züge den Angaben zufolge von der Tschechischen Staatsbahn CD und der dänischen DSB. Fahrzeug: Rund sieben Stunden.

Es handelt sich dabei um eine Verlängerung der Verbindung zwischen Hamburg und Prag über Berlin. Die Züge fahren dann zweimal pro Tag weiter bis in die dänische Hauptstadt. 

5 Eine weitere Verbindung in Richtung Ostsee

Von Berlin in Richtung Ostsee kommt zum Fahrplanwechsel eine zusätzliche ICE-Verbindung pro Tag hinzu. Die Züge fahren dann fünfmal täglich zwischen Stralsund über Pasewalk und Eberswalde nach Berlin. Dafür entfallen auf diesen Linien künftig die Halte Angermünde und Bernau. Die Bahn verweist auf die parallelen Nahverkehrsverbindungen in diesem Bereich.

Auf der Verbindung zwischen Rostock und Dresden über Berlin kommen künftig Intercity-2-Doppelstockzüge mit einer höheren Sitzplatzkapazität zum Einsatz. Dafür entfällt ein Zug auf der Strecke am Tagesrand.

6 Weiterer Zug fährt nach Warschau

Zu den täglichen Verbindungen von Berlin nach Polen kommt eine nach Warschau hinzu: Zwischen Berlin und der polnischen Hauptstadt verkehrt mit dem neuen Fahrplan künftig eine weitere – dann siebte – tägliche Direktverbindung. Umgesetzt wird sie gemeinsamt mit der polnischen PKP. Die beiden Hauptstädte sollen so alle zwei Stunden in rund fünf Stunden Fahrzeit miteinander verbunden sein.

Zusätzlich soll es auch weitere Nachtverbindungen nach Polen geben. Und zwar kündigt die Bahn je Richtung kündigt zwei neue Eurocity-Verbindungen über Nacht an – zwischen Berlin, Warschau und Chelm an der ukrainischen Grenze und zwischen Berlin, Krakau und Przemysl.

7 Zug fährt bis zu 20 Minuten schneller nach Paris

Erst seit vergangenen Dezember gibt es täglich einen direkten Zug von Berlin nach Paris. Mit der Fahrplanänderung jetzt kündigt die Bahn an, dass diese Verbindung durch „veränderte Abfahrtzeiten und einen neuen Laufweg“ für Reisende noch attraktiver werden soll.

Künftig sollen die Züge demnach auch in Halle, Erfurt, Frankfurt und Mannheim halten und 15 bis 20 Minuten schneller zwischen den beiden Hauptstädten verkehren. Los geht es in Berlin um 7.05 Uhr. Ankunft in Paris: 14.52 Uhr. Auf der Gegenstrecke startet der ICE um 11.07 Uhr in der französischen Hauptstadt und erreich Berlin um 18.54 Uhr.

Schlechte Nachrichten hingegen: Dem Nachtzug zwischen Paris und Berlin droht bereits zwei Jahre nach seinem Start zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember das Aus. Der Grund sei der Wegfall französischer Finanzhilfe für die Verbindung, berichtete die Zeitung „Le Monde“ unter Verweis auf Informationen aus dem Pariser Transportministerium und von der Staatsbahn SNCF.

8 Besserungen auf der Strecke Berlin-Hamburg angekündigt

Künftig soll alle zwei Stunden ein neuer Direktzug zwischen Hamburg und Berlin verkehren – mit kürzerem Laufweg und weniger Verspätungen, verspricht die Bahn. Die Linie hält auch in Wittenberge und Ludwigslust.

Ab dem 11. Juli, nach Abschluss der Bauarbeiten, rollen dann wieder vier Züge alle zwei Stunden – fast im Halbstundentakt zwischen beiden Städten.

9 Mehr Sitzplätze auf dem Weg nach Rostock

Die Intercity-Verbindung zwischen den Städten Rostock, Berlin und Dresden fährt ab dem Fahrplanwechsel mit neuen Doppelstockzügen und bietet rund 170 zusätzliche Sitzplätze pro Fahrt. Der Halt in Doberlug-Kirchhain entfällt wegen zu niedriger Bahnsteige. Auch die Durchbindung nach/von Warnemünde sowie die tägliche ICE-Verlängerung nach Rostock und Waren (Müritz) entfallen.

Zudem gibt es je einen Zug weniger am Tagesrand für Rostock, Waren, Neustrelitz und Oranienburg. Warnemünde bleibt jedoch gut an den Fernverkehr angebunden.

10 Änderungen bei Nahverkehrstickets im Fernverkehr

Ab dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember werden der Bahn zufolge keine Nahverkehrstickets des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (VBB) in den Fernzügen anerkannt. Das betreffe das Intercity-Angebot im Abschnitt Berlin-Doberlug-Kirchhain-Elsterwerda, Potsdam-Cottbus sowie die ICE-Züge im Abschnitt Berlin-Prenzlau.

Der Grund: Seitdem auf diesen Abschnitten auch das Deutschlandticket anerkannt wurde, seien deutlich mehr Fahrgäste mit dem Fernverkehr gefahren als absehbar. Das habe zu überfüllten Zügen geführt. Trotz intensiver Verhandlungen habe zudem mit dem VBB und den Ländern keine Einigung über die Kosten erzielt werden können. (Tsp, dpa)

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