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Berlin: Diebstahl der Brücke-Bilder nahezu aufgeklärt

Der Einbruch ins Brücke-Museum wurde vermutlich von drei Jugoslawen verübt. Zwei sitzen bereits in Untersuchungshaft, der dritte mutmaßliche Einbrecher ist seit Anfang Mai auf der Flucht.

Der Einbruch ins Brücke-Museum wurde vermutlich von drei Jugoslawen verübt. Zwei sitzen bereits in Untersuchungshaft, der dritte mutmaßliche Einbrecher ist seit Anfang Mai auf der Flucht. Wie berichtet, waren die beiden als überführt geltenden 28 und 45 Jahre alten Männer rund zwei Wochen nach der Tat in Dahlem bei einem weiteren Einbruch in ein Weddinger Optiker-Geschäft auf frischer Tat gefasst worden. Damals wurde noch ein dritter 35 Jahre alter Komplize festgenommen. Dieser wegen Einbruchs einschlägig vorbestrafte Mann durfte nach Hause gehen – im Gegensatz zu seinen beiden Komplizen hatte er einen festen Wohnsitz in Berlin. Gegen seine 28 und 45 Jahre alten Mittäter wurden dagegen wegen Fluchtgefahr Haftbefehle erlassen.

Es waren Routineuntersuchungen der Polizeiphysiker, durch die in den folgenden Wochen der Verdacht aufkam, die Einbrecher in das Geschäft könnten auch die neun expressionistischen Bilder im Wert von rund 3,5 Millionen Euro entwendet haben. Denn bei der Festnahme des Trios am 5. Mai in Wedding nahm die Polizei dem 45-Jährigen einen so genannten Rollgabelschlüssel ab. Dieser hinterließ Kratzspuren, wie sie auch an einem aufgebrochenen Gartentor entlang des Fluchtwegs der Brücke-Einbrecher gefunden worden waren.

In deren Fluchtauto fand die Polizei außerdem Blutflecke. Ein DNA-Vergleich ergab, dass das Blut von dem 28-jährigen Verdächtigen stammte. Er hatte sich an einem der Bilder verletzt. Es war nur eine kleine Wunde und bei seiner Festnahme bereits verheilt, aber sie genügte, ihn zu überführen. Daraufhin wurde gegen beide zusätzlich noch Haftbefehl wegen des Museums-Einbruchs erlassen. Nun fehlen nur noch das Geständnis der Untersuchungshäftlinge – und der dritte mutmaßliche Brücke-Einbrecher.

Er ist untergetaucht, seit er Anfang Mai nach seiner Festnahme in Wedding wieder auf freien Fuß gesetzt worden war. Die Polizei fand die gestohlenen Bilder vor Pfingsten in einer Wohnung in der Prühßstraße in Tempelhof. Die fünf mutmaßlichen Hehler wurden festgenommen. Die Gemälde waren bis auf eines unbeschädigt.

Das Bild „Junges Mädchen“ von Max Pechstein allerdings war in der Mitte durchgeschnitten. Eine Hälfte davon ist bis heute verschwunden. Bei den Einbrechern handelt es sich um „normale Villeneinbrecher“. Ermittler schließen nicht aus, dass die Täter den modernen Beton-Flachbau des Brücke-Museums für eine üppig ausgestattete Villa gehalten haben. weso

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