
© dpa/Christoph Soeder
„Diesmal keine klimapolitisch aktive Gruppe“: Verglastes Gemälde in Berliner Museum mit Kunstblut beworfen
Eine unbekannte Person hat am Sonntag in der Alten Nationalgalerie einen Angriff auf ein Bild des französischen Malers Henri de Toulouse-Lautrec verübt.
Stand:
Die Berliner Polizei ist zu einer weiteren Störaktion in einem Museum gerufen worden.
Am Sonntagnachmittag habe eine Einzelperson im Impressionistensaal der Alten Nationalgalerie das verglaste Gemälde „Clown“ von Henri de Toulouse-Lautrec und die Wandbespannung mit einer Kunstblutflüssigkeit beworfen und sich daneben an der Wand festgeklebt, teilte ein Sprecher der Staatlichen Museen am Sonntagabend mit. „Zuvor hatte sie Flugblätter im Saal verteilt.“
Die Sicherheitskräfte hätten den Vorfall zügig der Polizei gemeldet, die die Person rasch von der Wand gelöst und in Gewahrsam genommen habe. Andere Menschen oder Werke seien nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. „Über den tatsächlichen Schaden können zu diesem Zeitpunkt noch keine Angaben gemacht werden; das betreffende Werk wird nun in der hauseigenen Restaurierungswerkstatt untersucht.“ Zuvor hatte die „B.Z.“ über den Fall berichtet.
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„Ich bin erschüttert über diesen weiteren sinnlosen Angriff auf die Kunst, der in diesem Fall offenbar keiner klimapolitisch aktiven Gruppe zuzuordnen ist“, teilte der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, am Sonntagabend mit.
„Nach jetzigem Kenntnisstand ist das Werk in der Alten Nationalgalerie, das heute attackiert wurde, glücklicherweise nicht schwer beschädigt, allerdings ist erheblicher Schaden im Ausstellungsraum entstanden: Farbe und Klebstoff müssen von der stoffbespannten Wand entfernt werden“, sagte Parzinger.
Eine Anzeige sowie ein Strafantrag wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung seien gestellt worden, hieß es.
„Den Aufsichten vor Ort möchte ich meinen Dank aussprechen dafür, dass sie so professionell reagiert haben und die Situation rasch im Griff hatten. Wir werden weiterhin alles dafür tun, die Kunst in unseren Sammlungen zu schützen und gleichzeitig mit möglichst wenig Barrieren zugänglich zu halten. Das ist unsere Aufgabe.“
Die Polizei machte zum möglichen Hintergrund der Aktion am Sonntagabend zunächst keine Angaben. Die Alte Nationalgalerie, die montags ohnehin geschlossen hat, soll nach jetzigem Stand wie üblich am Dienstag wieder öffnen. (dpa)
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