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Max Herre und Joy Denalane, Musikerin, stehen auf dem Roten Teppich vor der Verleihung des Popmusik-Preises Polyton.

© dpa/Fabian Sommer

Dokuserie gibt Einblicke in Leben des Musikerpaars: Max Herre und Joy Denalane hatten zu ihrem gemeinsamen Hit eine „gestörte Beziehung“

Sie sind eines der bekanntesten Künstlerpaare in Deutschland: Nun erscheint eine Doku über Joy Denalane und Max Herre. Wieso die Musiker eine „gestörte Beziehung“ zum gemeinsamen Hit „Mit Dir“ hatten.

Von Sabrina Szameitat, dpa

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Für den ersten Eindruck voneinander vor mehr als 25 Jahren finden Joy Denalane und Max Herre rückblickend das gleiche Wort: „Wow“. 1999 lernten sich die beiden Musiker über den gemeinsamen Freundeskreis-Liebessong „Mit Dir“ kennen. Er wurde zum Hit – und Herre und Denalane zum Liebespaar.

Wie sie auf die vergangenen 25 Jahre privat und musikalisch zurückblicken, zeigt die dreiteilige Dokuserie „Max & Joy – Komm näher“ ab dem 8. Mai in der ARD-Mediathek. Das Erste zeigt sie am 11. Mai um 23.35 Uhr. Zu sehen sind bislang unveröffentlichte Archivaufnahmen – etwa Studiosessions oder Delanane mit Babybauch –, alte Interviewausschnitte und aktuelles Videomaterial.

Zeitreise in die 1990er und 2000er

Sie geben Einblicke in das Leben und die Musik der Soulsängerin und des ehemaligen Freundeskreis-Frontmann Herre, die zwei gemeinsame Kinder haben und zwischen 2007 und 2011 getrennt lebten. Die Doku stellt unter anderem die Frage, wie sich ein Paar entfremden konnte, das anscheinend füreinander bestimmt war.

Es ist wie eine Reise zurück in die Zeit rund um die Jahrtausendwende. Es geht um die Arbeit an unterschiedlichen Alben, Konflikte, die Hochzeit des Paars und um die 2024 erschienene gemeinsame Platte „Alles Liebe“. Zu Wort kommen neben dem Musikerpaar auch Wegbegleiter und Familienmitglieder.

Eigentlich verschollenes Archivmaterial

Initiiert hat die Doku das ehemalige Freundeskreis-Bandmitglied und der Filmemacher Sékou Neblett, wie Denalane der Deutschen Presse-Agentur sagt. Er habe schon früh angefangen, Material zu sammeln, unwissentlich, dass er sich in die Regierichtung entwickeln würde. Auch das Paar selbst habe früher einige Aufnahmen gemacht und ihm dieses Material zur Verfügung gestellt.

„Daran interessant war, dass dieses Archivmaterial eigentlich verschollen war“, sagt die Sängerin. Sie hätten die Kassetten zwar gesammelt und schön beschriftet. Doch irgendwann seien sie dann weg gewesen. „Erst mit der Idee für die Doku haben wir uns noch mal bemüht, richtig nach den Kassetten zu schauen.“

Es sei spannend gewesen, alte Aufnahmen von sich selbst nach langer Zeit wiederzusehen, sagt Denalane. „Ich fand' es auf eine Art rührend, bewegend und interessant, sich beim Leben aus der Vergangenheit mal über die Schultern zu schauen“.

Denalane hat mit dem Song „Mit Dir“ Phasen durchgemacht

Thema der Doku ist auch das Kennenlernen der Künstler im Jahr 1999. Herre sagt in einer Szene über ein Treffen mit Denalane: „Mein erster Eindruck war so: Wow“. Ihren einstigen Sommerhit „Mit Dir“ spielt das Paar mittlerweile wieder gern auf der Bühne. Das war aber nicht immer so, wie die Sängerin im Interview erzählt.

„Ich habe mit dem Lied verschiedene Phasen durchgemacht“, sagt sie. Von dem großen Erfolg sei sie nicht so begeistert gewesen. „Vom Musik machen war ich immer begeistert, von den Implikationen, die Erfolge mit sich bringen, nicht zwingend. Dadurch, dass es ein Liebeslied war und wir in der Realität ein Liebespaar wurden, hatten wir eine etwas gestörte Beziehung zu diesem Song entwickelt“.

Vom Publikum seien sie damals als das neue Traumpaar wahrgenommen worden. Diese Rolle habe ihnen nicht so gefallen. Einige Jahre lang hätten sie „Mit Dir“ bei gemeinsamen Live-Shows nicht performt. „Ich hatte auch eine merkwürdige Textamnesie, obwohl ich mir alle Texte merken kann. Nur dieser Song hat sich in meinem Kopf problematisiert“, sagt Denalane rückblickend. Heute habe sie aber einen guten Abstand zu dem Lied gewonnen.

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