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Warnstreik TV-L Zweitägiger Warnstreik der ErzieherInnen und angestellten Lehrkräfte im Rahmen der Verhandlungen mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL).

© IMAGO/CHRISTIAN MANG

Dreitägiger Warnstreik in der Prüfungsphase : Arbeitsausstand an Schulen gestartet – GEW verteidigt Vorgehen

Ein Warnstreik an Schulen bringt viele Schüler und Eltern in die Bredouille. Die Gewerkschaft GEW zieht Kritik auf sich. Bekräftigt aber wiederum, warum der Ausstand nötig ist.

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Von heute bis Donnerstag hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) zu einem dreitägigen Warnstreik für kleinere Klassen und bessere Arbeitsbedingungen an Schulen aufgerufen. Das betrifft Lehrkräfte und auch Erzieher, Sozialpädagogen oder Schulpsychologen. Folge ist teilweiser Unterrichtsausfall an etlichen Schulen, manche Schulen haben ganz geschlossen. Auch Horte sind von dem Warnstreik betroffen.

Die GEW hat ihren dreitägigen Warnstreik an Berliner Schulen verteidigt und schwere Vorwürfe an Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) gerichtet. „Wir streiken, weil wir nicht mehr anders können“, erklärten die GEW-Landesvorsitzenden Martina Regulin und Gökhan Akgün zum Start des Ausstandes. Mit dem Warnstreik reagiere die GEW auf „anhaltende Ignoranz der Bildungsverwaltung“ im Hinblick auf die wachsende Arbeitsbelastung im Bildungsbereich.

Senatorin macht GEW Vorhaltungen

Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) kritisierte den von der GEW geplanten dreitägigen Schulstreik zuletzt scharf. „Es ist bedauerlich, dass die GEW – wie bereits im Vorjahr – einen Streik während der zentralen Prüfungsphase plant“, sagte die CDU-Politikerin. „Der gewählte Zeitpunkt lässt aus unserer Sicht ein notwendiges Maß an Verantwortungsbewusstsein und Sensibilität vermissen.“ Ein Streik in dieser „sensiblen Phase stellt die Schulen vor zusätzliche Herausforderungen bei der ordnungsgemäßen Durchführung der Prüfungen“, sagte Günther-Wünsch.

Der Landesschülerausschuss hatte die Streikpläne als „frustrierend“ bezeichnet, weil Schüler belastet und an dem „bedeutendsten Tag ihres Schullebens“ eingeschränkt würden. Das zeige, „dass auf die Sorgen und Ängste der Schülerinnen und Schüler, die jetzt schon bestehen, keine Rücksicht genommen wird“. Die Vereinigung der Sekundarschulleitungen bezeichnete die Terminierung des Streiks durch die GEW als „unverantwortliches Verhalten“.

Gewerkschaft kontert 

„Verantwortungslos ist nicht unser Streik, sondern die Verweigerungshaltung der Bildungsverwaltung“, konterte Akgün. Seit Jahren arbeiteten Lehrkräfte am Limit, doch der Senat ignoriere Verbesserungsvorschläge, sage Gespräche ab und bleibe stumm. Beschäftigte würden durch die bestehenden Bedingungen immer weiter zermürbt. „Der Skandal sind nicht die Streiktage, sondern die Zustände in unseren Schulen“, so Akgün.

Die Lage werde durch bereits umgesetzte und weitere geplante Kürzungen im Bildungsbereich verschärft, ergänzte Regulin. Die GEW werde im Anschluss an den Warnstreik über weitere Eskalationsschritte beraten. „Ohne Druck bewegt sich dieser Senat nicht.“ (mit dpa)

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