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Berlin: Dritter Sprengversuch nach Ostern

Heizkraftwerk Rudow: Anwohner in Sorge

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Die Sprengung des Heizkraftwerks Rudow ist auf Donnerstag nach Ostern verschoben worden. Derzeit versuchen Experten, das nach zwei fehlgeschlagenen Sprengungen einsturzgefährdete Kraftwerk zu stabilisieren. Der Teltowkanal ist deshalb seit Montagnachmittag aus Sicherheitsgründen gesperrt. Wie berichtet, waren bei der zweiten fehlgeschlagenen Sprengung am Montag in der Nachbarschaft mehrere Häuser beschädigt worden. Die Neuköllner CDU-Abgeordnete Marion Kroll kritisierte gestern den „besorgniserregenden Umgang mit den Anwohnern“. Bei den Sprengungen waren erhebliche Schäden durch Druckwellen und umherfliegende Teile entstanden. Die Abbruchfirma versprach, dass alle Schäden von ihrer Versicherung getragen werden. Für die dritte Sprengung sei eine Firma beauftragt worden, „die große Erfahrung mitbringt“, teilte das jetzige Unternehmen mit. Ein Anwohner kommentierte dies so: „Dann hatte die erste Firma ja wohl keine Erfahrung.“ Auch nach Angaben des Landesamts für technische Sicherheit (Lagetsi) sei rätselhaft, wieso bei beiden Sprengungen Teile der Ladungen schlicht versagt hätten. So sei jeweils nur ein Treppenhaus eingestürzt, der Kern des Kraftwerks, das Kesselhaus, steht weiterhin. Unklar ist, wer daran Schuld hat, dass die Sprengungen nicht gelangen.

Am dritten Sprengtag soll ein 250-Meter-Sicherheitsradius gezogen werden. Dies bedeutet, dass große Teile der Einfamilienhaussiedlung um das Kraftwerk und erneut die Autobahn 113 gesperrt werden müssen. Zum Schutz soll rund um das Kraftwerk ein Erdwall aufgeschüttet werden. Nach Angaben des Lagetsi gibt es zur „finalen Sprengung“ keine Alternative. Die Bewag hatte das Kraftwerk 2003 abgeschaltet und an eine Abrissfirma verkauft. Diese wollte das Werk nach China verkaufen – was nicht passierte.

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