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Russisch-orthodoxer Bischof bei der Wasserweihe: In Marzahn-Hellersdorf wird eine russisch-orthodoxe Kirche bedroht.

© Rainer Jensen

Marzahn-Hellersdorf: Drohungen gegen orthodoxe Kirche

Der Staatsschutz ermittelt wegen Brandstiftung an einer russisch-orthodoxen Kirche in Marzahn-Hellersdorf. Außerdem wurden einschlägige Flugblätter an der Kirche verteilt.

Stand:

Die russisch-orthodoxe Kirche in Marzahn-Hellersdorf wird seit mehreren Wochen bedroht. Unbekannte haben in der Nacht zum 7. April den Briefkasten der Gemeinde gesprengt, wie die Polizei mitteilte. Außerdem wurden auf dem Grundstück der Kirche an mehreren Tagen volksverhetzende Drohbriefe verteilt, zuletzt am vergangenen Wochenende. In den Flugblättern drohen die Absender damit, die russisch-orthodoxe Kirche anzuzünden. „Russische Hexen werden in Berlin Marzahn-Hellersdorf nicht toleriert. Verschwinde oder wir werden euch gnadenlos bekämpfen,“ heißt es weiter. Unterzeichnet sind die Briefe mit „Legion Königsberg“.

Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt. Wer sich hinter den Unterzeichnern verbirgt und ob Zusammenhänge zu anderen Anschlägen bestehen, ist noch nicht bekannt.

Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) nimmt die Angriffe „ausgesprochen ernst“. Die Drohbriefe hätten angesichts der aktuellen Lage in Marzahn besondere Schwere, sagt die Politikerin.

Am vergangenen Wochenende wurden auch an der deutsch-russischen Lomonossow-Grundschule in Marzahn-Hellersdorf volksverhetzende Flugblätter verteilt. Die Parolen richteten sich explizit gegen die Herkunft der russlanddeutschen Schüler.

Luisa Jacobs

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