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Von der zentrale in der Oranienburger Straße in Berlin steuert Delivery Hero Lieferdienste auf mehreren Kontinenten. 

© REUTERS/Fabrizio Bensch

Update

Verdacht auf Kartellbildung: Durchsuchung in Berliner Büros von Delivery Hero

Kartellwächter der Europäischen Union haben Geschäftsräume des Konzerns und eines anderen Unternehmens durchsucht.

Europäische Kartellbehörden haben die Zentrale des Berliner Konzerns Delivery Hero durchsucht. Das börsennotierte Unternehmen mit Sitz in der Oranienburger Straße in Mitte betreibt Plattformen für Lieferdienste in verschiedenen internationalen Märkten.

Die Durchsuchungen fanden bereits vergangene Woche statt. Auch Räume des spanischen Lieferdienstes Glovo in Barcelona waren betroffen. 

Eine Sprecherin der Europäischen Kommission teilte mit, dass in zwei EU-Mitgliedstaaten unangekündigte Überprüfungen in Geschäftsräumen von Unternehmen gemacht worden seien, "die im Bereich der Online-Bestellung und -Lieferung von Lebensmitteln und anderen Konsumgütern tätig sind". 

Die Kommission habe "Bedenken", dass die betreffenden Unternehmen gegen Artikel 101 des EU-Vertrags verstoßen haben könnten, der Kartelle und wettbewerbsbeschränkende Geschäftspraktiken verbietet. Bei den Durchsuchungen seien die Kommissionsbeamt:innen von Kräften der zuständigen nationalen Wettbewerbsbehörden begleitet worden. 

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Ein Sprecher des Bundeskartellamts teilte mit: "Das Bundeskartellamt hat die EU-Kommission am 27.6. bei einer sogenannten Nachprüfungsmaßnahme im Bereich Online-Lieferdienste unterstützt. Grundsätzlich gilt die Unschuldsvermutung bis zum Abschluss des Verfahrens." 

Erst am Montag hatte Delivery Hero die Übernahme des bisherigen Wettbewerbers Glovo in die Unternehmensgruppe verkündet. Glovo ist vor allem im Mittelmeerraum aktiv. Beide Unternehmen bestätigten dem Tagesspiegel, dass die Durchsuchungen stattgefunden haben und teilten mit, dass sie mit den Behörden kooperieren. 

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In Deutschland betreibt Delivery Hero momentan keine Lieferdienste. Im vergangenen Sommer war der Konzern mit der Marke Foodpanda in Berlin und anderen Städten gestartet. Doch schon nach etwa sechs Montaten investierte der Delivery-Hero-Chef Niklas Östberg in den Konkurrenten Gorillas, kurz darauf zog sich Foodpanda wieder aus Deutschland zurück

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