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In Treuenbrietzen in Brandenburg haben Waldbrände ihre Spuren hinterlassen.

© Ralf Hirschberger/dpa

Waldzustandsbericht: "Ein dramatisches Jahr" für den Wald in Brandenburg

Vor allem Dürre und Waldbrände machten den märkischen Wäldern zu schaffen. Doch trotz der Strapazen geht es dem Wald insgesamt noch gut - bis auf die Eichen.

Brandenburgs Wäldern geht es trotz Hitze, Dürre und Bränden in den vergangenen Monate bislang insgesamt gut. 2018 sei zwar unter anderem mit 489 Waldbränden auf rund 1.655 Hektar betroffenen Flächen „ein dramatisches Jahr“ gewesen, sagte Forstminister Jörg Vogelsänger (SPD) bei der Vorstellung des neuen Waldzustandsberichts am Mittwoch in Potsdam. Die langfristigen Auswirkungen des heißen und trockenen Jahres würden jedoch voraussichtlich erst in den kommenden Jahren sichtbar.

Rund elf Prozent der Waldflächen weisen dem Bericht zufolge deutliche Schäden auf, im vergangenen Jahr waren es neun Prozent. 45 Prozent der Flächen sind demnach frei von Schäden, 2017 waren es 46 Prozent. Im Vergleich zum Beginn der 90er Jahre hat sich die Situation demnach sehr verbessert. 1991 galten nur 29 Prozent der Waldflächen in Brandenburg als frei von Schäden, 33 Prozent der Waldflächen wiesen deutliche Schäden auf.

„Der Wald ist ein großer Schatz, den wir in Brandenburg haben“

Große Unterschiede sind dem Bericht zufolge jedoch bei den einzelnen Baumarten zu verzeichnen. Während sich der Zustand der Buchen verbessert hat und statt sechs nur noch drei Prozent der Laubbäume größere Schäden aufweisen, hat sich die Lage bei den einheimischen Eichen stark verschlechtert. Nur 16 Prozent der märkischen Eichen gelten demnach noch als frei von Schäden, 2017 waren es noch 28 Prozent. Deutliche Schäden wurden hingegen bei 37 Prozent der Eichen erfasst, 2017 waren es 22 Prozent. Bei der Kiefer gab es nahezu keine Veränderungen. Sechs Prozent der Nadelbäume haben laut Bericht deutliche Schäden, 48 Prozent weisen keine Schäden auf.

„Die Eiche ist einfach hochsensibel“, betonte Ralf Kätzel vom Landeskompetenzzentrum Forst in Eberswalde. Weil Eichen bei Trockenheit sehr viel Wasser verdunsten, seien sie durch längere Dürrephasen stärker gefährdet als andere Bäume.

Rund 72 Prozent der Bäume in Brandenburgs Wäldern sind dem Bericht zufolge Kiefern, zwölf Prozent sind Eichen und drei Prozent Buchen. Der restliche Anteil sind verschiedene Laub- und Nadelbaumarten. Die Waldflächen im Land seien von 1995 bis 2015 um 53.000 Hektar auf mehr als 1,1 Millionen Hektar gestiegen, hieß es.

Vogelsänger rief dazu auf, sorgsam mit den märkischen Wäldern umzugehen. „Der Wald ist ein großer Schatz, den wir in Brandenburg haben“, sagte der Minister. Nutzer und Anlieger müssten Verantwortung übernehmen und sich an Vorschriften wie Fahr- und Betretungsverbote halten. Die Aufforstung nach Waldbränden koste zwischen 5.000 und 8.000 Euro pro Hektar.

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