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Er misshandelte Demonstranten : Anführer einer syrischen Miliz in Berlin-Neukölln festgenommen
In Neukölln ist am Dienstagmorgen ein Syrer festgenommen worden. Der 40-Jährige soll im Jahr 2011 in Syrien Demonstranten verprügelt haben, ein Mann starb.
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BKA-Einsatz in Berlin: In Neukölln ist am Dienstagmorgen ein 40-jähriger Syrer festgenommen worden. Eine Sprecherin der Generalbundesanwaltschaft in Karlsruhe bestätigte dem Tagesspiegel den gemeinsamen Einsatz des Bundeskriminalamtes mit Unterstützung der Berliner Polizei.
Anwar S. wird beschuldigt, 2011 Anführer einer syrischen Regierungsmiliz in Aleppo gewesen zu sein. Die bewaffneten Shabiha-Milizen schlugen damals Aufstände gegen das Assad-Regime nieder.
Ein Demonstrant starb nach der Misshandlung
So auch die von S.: Acht Mal soll seine Gruppe zwischen Ende April und Ende November 2011 jeweils nach dem Freitagsgebet auf Protestierende eingeprügelt haben – mit Schlagstöcken, Metallrohren, auch Elektroschläge kamen zum Einsatz. Einer der Demonstranten soll kurz nach der Attacke vor einer Moschee im Stadtteil Saif ad-Dawla in Aleppo gestorben sein.
Die meisten der Demonstranten wurden von der Miliz im Anschluss an die Angriffe dem Geheimdienst oder der Polizei übergeben und kamen in Haft. Dort wurden sie schwer misshandelt. Anwar S. werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen: Tötung, Folter, Freiheitsberaubung.
2015 reiste S. aus Syrien aus – ob er dann direkt nach Deutschland beziehungsweise Berlin kam, konnte die Sprecherin nicht sagen. Er soll am Mittwoch dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofes vorgeführt werden. (mit pbz)
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