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Amtsgericht Tiergarten

© dpa/Jens Kalaene

Er tarnte einen Schuss als Überfall: Betreiber eines Festsaals in Berlin-Wedding wegen Vertuschung vor Gericht

Kurz vor Weihnachten wurde ein Mann mit Schussverletzungen in einem Krankenhaus behandelt. Dabei kam heraus, dass ein vermeintlicher Überfall gar keiner war. Nun wurde der Urheber des Lügenmärchens angeklagt.

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Der Betreiber eines Festsaals im Wedding muss sich wegen Strafvereitelung vor Gericht verantworten. Das teilte die Berliner Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Der 45-Jährige soll versucht haben, eine versehentliche Schussabgabe in seinen Räumlichkeiten als Überfall zu tarnen.

Der Vorfall ereignete sich am 21. Dezember, als zwei Männer Elektroarbeiten in dem Festsaal durchführten. Einer der Arbeiter fand dabei zufällig eine Schusswaffe, aus der sich prompt ein Schuss löste. Sein 30-jähriger Kollege erlitt dabei einen Durchschuss am Oberarm.

Der Betreiber des Festsaals soll aus Sorge um den Ruf seiner Location versucht haben, den Vorfall zu vertuschen. Bei seiner Zeugenaussage gab er an, der Verletzte sei am S-Bahnhof Wedding von einem Unbekannten angeschossen worden. Da der Verletzte jedoch im Krankenhaus behandelt werden musste, erfuhren die Ermittlungsbehörden vom tatsächlichen Geschehen.

Der Schütze wurde wegen des Vorfalls bereits wegen fahrlässiger Körperverletzung zu einer sechsmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt – dieses Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Nun muss sich der Festsaalbetreiber vor dem Amtsgericht Tiergarten verantworten. (Tsp)

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