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Eine Handschelle hängt am Gürtel eines Polizisten. (Symbol)

© dpa/Peter Kneffel

Er war krank und hilflos: Mit Beil auf Mann eingeschlagen – Ehefrau angeklagt

Ihr Mann ist krank und auf ihre Hilfe angewiesen. Was wird, wenn sie auch krank wird? Eine Frau in Berlin soll eine verhängnisvolle Antwort darauf gefunden haben.

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Aus Angst vor der Zukunft soll eine 72-Jährige in Berlin-Kreuzberg mit einem Beil auf ihren schlafenden Mann eingeschlagen haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr versuchten Mord aus Heimtücke und gefährliche Körperverletzung vor und hat Anklage erhoben, wie ein Behördensprecher mitteilte.

Den Angaben zufolge kam der 74 Jahre alte Mann bei der Attacke am Morgen des 9. August mit zwei Kopfplatzwunden davon. Die Deutsche hatte laut Anklage vergessen, die Schutzkappe von der Schneide des erst kurz zuvor gekauften Beils abzuziehen. Der Mann, der wegen einer Krankheit auf Unterstützung angewiesen ist, konnte sich in Sicherheit bringen. Seine Frau kam in Untersuchungshaft, wo sie sich laut Staatsanwaltschaft bis heute befindet.

Aus Sorge vor Krankheit gehandelt?

Nach den Ermittlungen soll sich die 72-Jährige darüber Sorgen gemacht haben, wer ihren Mann versorgt, wenn sie selbst krank werden sollte. Sie soll deswegen einen gemeinsamen Suizid vorgeschlagen haben. Damit soll ihr Mann aber nicht einverstanden gewesen sein. Darum soll die Seniorin beschlossen haben, erst ihren Mann zu töten und dann sich selbst.

Ob die 72-Jährige bei der Tat möglicherweise psychisch beeinträchtigt war und mit verminderter Schuldfähigkeit gehandelt hat, wird im Prozess zu klären sein. Wann es zur Verhandlung vor dem Landgericht Berlin kommt, ist noch offen.

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