Berlin: Erwachsenes Mädchen
Autorin Meg Cabot ist der Liebling der Teenies Nun stellte sie in Berlin ihr neuestes Buch vor
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Glaubt man der Astrologie, dann bedeutet das chinesische Sternzeichen des Feuerpferds nichts als Unheil. Es kommt nur alle 60 Jahre vor und ist in Asien gefürchtet wie die Pest. Die US-amerikanische Autorin Meg Cabot wurde 1967 im Zeichen des Feuerpferds geboren. Einen merklichen Nachteil empfindet sie dadurch nicht. „Es soll Menschen geben, die deswegen Selbsthilfegruppen besuchen. Ich nicht“, sagt sie und lacht, „jedenfalls nicht deshalb.“
In den USA ist Meg Cabot ein Star. 40 Bücher hat sie bislang veröffentlicht, sie schreibt vor allem Romane für Teenager, genauer: für Mädchen. Dieses Genre wird im Englischen etwas abfällig als „Chick-Lit“ bezeichnet, als Literatur für Hühner. Meg Cabot kann das egal sein. Für ihre Fans ist sie die „Queen of Teens“. Diese Königin der Teenager ist zurzeit in Berlin, um ihren neuen Roman „Bleib cool, Samantha!“ vorzustellen.
Seit der Verfilmung ihres Buchs „Plötzlich Prinzessin“ ist Meg Cabot auch hierzulande bekannt. Darin geht es um die 15-jährige Mia, die erfährt, dass sie die künftige Monarchin eines kleinen Königreichs ist. „Ich glaube, jedes Mädchen träumt davon, Prinzessin zu sein“, sagt Meg Cabot und schließt sich dabei nicht aus. Als einziges Mädchen unter drei Geschwistern hing sie romantischen Tagträumen nach. Für die wurde sie von ihrer Familie immer wieder aufgezogen. Die Geschichten von Prinzessin Mia ist Cabots trotzige Art der Antwort darauf. Dass die Bände eines Tages Bestseller würden, daran hatte außer der Autorin niemand so recht geglaubt. „Es war schwer, einen Verlag zu finden. Als ich das erste Buch anbot, waren gerade sehr ernste Bücher für Teenager auf dem Markt.“
Zehn Jahre lang arbeitete die studierte Philologin als Hausmeisterin in einem Studentenwohnheim, um sich ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Die Erlebnisse dort dienen ihr nun als Vorlage. „Das war eine sehr lustige Zeit, nur manchmal musste ich nachts mit einigen ins Krankenhaus, weil sie zu viel getrunken hatten.“ Eines ihrer nächsten Bücher wird in einem Studentenheim spielen, worum es geht, will Cabot natürlich noch nicht verraten, nur so viel: Es wird einen Mord geben.
Während ihres Berlinaufenthalts las Meg Cabot in Kreuzberg und in Steglitz. Am heutigen Donnerstag geht es zur Buchmesse nach Leipzig, dann nach Paris. Begleitet wird die 40-Jährige von ihrem Ehemann. Im Gegensatz zu ihr ist er nicht sehr romantisch veranlagt. „Manchmal überfliegt er meine Bücher und sagt: Das kann gar nicht sein, dass die sich auf Seite 35 schon küssen.“
Nach den beruflichen Verpflichtungen bleibt Meg Cabot und ihrem Ehemann vielleicht noch Zeit für einen Abstecher nach Italien. Dort heirateten sie vor 14 Jahren. Es dauerte eine Weile, bis sich jemand zur Trauung bereit erklärte, für ihre Hochzeit hatten sie einen Tag ausgewählt, den andere für einen Scherz halten: den 1. April. Abergläubisch ist Meg Cabot ganz offensichtlich nicht.
„Bleib cool, Samantha!“ ist im cbj-Verlag erschienen und kostet 12,95 Euro.
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