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Immer am Hamstern: der Europäische Feldhamster.

© Tierpark Berlin

Es begann mit einem Fiepsen: Berliner Zoo freut sich über ersten Nachwuchs bei den Feldhamstern

Dieser Nager ist nicht nur ein Haustier: In der Wildnis gilt der Europäische Feldhamster als vom Aussterben bedroht. Im Berliner Zoo gibt es nun sieben Jungtiere.

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Das Laufrad im Käfig ist nicht ihr natürliches Habitat: Zwar stößt man auf wilde Hamster eher selten, doch es gibt sie auch Deutschland. Und nun auch im Berliner Zoo: Erst in diesem Sommer ist ein Feldhamster-Weibchen vom Tierpark in den Zoo gezogen, nun freut man sich dort bereits über Nachwuchs. Tragzeit: etwa drei Wochen.

Blind, taub und etwa so groß wie ein kleiner Finger

Nur ein Fiepsen vernahmen die Tierpfleger zunächst aus der Hamster-Höhle im Nachttierhaus, teilte der Zoo mit. Dann kontrollierten sie das Nest und fanden dort sieben Jungtiere in der Wurfhöhle, die die Hamstermutter zuvor „sorgfältig ausgepolstert“ hatte, vor – blind, taub und etwa so groß wie ein kleiner Finger. Dafür wachsen sie umso schneller und sind schon mit etwa vier Wochen „selbstständig“.

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Kilogramm Getreidekörner und andere Samen hortet der Feldhamster in einem Sommer als Vorrat in seinem Bau an.

„Der Europäische Feldhamster gehört zu den am stärksten bedrohten Säugetieren Deutschlands, in einigen Bundesländern ist er bereits ausgestorben“, so Zoo- und Tierparkdirektor Andreas Knieriem. Die Feldhamster-Station im Tierpark sei nur im Rahmen von Führungen zu sehen. „Deshalb freue ich mich, dass wir nun auch unseren Zoogästen zeigen können, wie ein Europäischer Feldhamster eigentlich aussieht.“

So also sieht ein Europäischer Feldhamster aus...

© Tierpark Berlin

... und so sein Nachwuchs hier im Berliner Zoo.

© Zoo Berlin

Etwa 10.000 bis 50.000 Exemplare lebten demnach in Deutschland, doch intensive Landwirtschaft, die mehr auf Energiepflanzen als auf Getreide setze, sowie die chemische Bekämpfung von Nagern setzten den Tieren zu. „Um den langen Winterschlaf zu überstehen, legt der Feldhamster über die Sommermonate rund zwei bis vier Kilogramm Getreidekörner und andere Samen als Vorrat in seinem unterirdischen Bau an“, informiert der Zoo – das allerdings sei auf modernen Ackerflächen kaum mehr möglich. Ohne gezielte Zucht werde der Europäische Feldhamster bis 2030 komplett aussterben.

Und so züchtet der Tierpark fleißig: 28 Jungtiere kamen in der Feldhamster-Station allein in diesem Sommer zur Welt. Zuletzt wilderte der Zoo Leipzig im Frühjahr 179 Tiere in Sachsen aus – erfolgreich: Kameras zeigten dort jüngst Nachwuchs.

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