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Berlin: Es war ihre letzte Premiere

Revue-Primaballerina Elke Rieckhoff starb an Krebs

„Ein Wintermärchen im Weihnachtswunderland“ hieß am 22. November 2005 die Premiere der Weihnachtsrevue im Friedrichstadtpalast. Der Star darin hieß Elke Rieckhoff. Mit 64 Jahren stand die Berlinerin nochmals auf der Bühne, auf der sie einst ihre ersten zwölf Jahre als Tänzerin verbrachte, neun davon als gefeierte Primaballerina. Die damit verbundenen Privilegien nutzte der Ost-Berliner Tanzstar 1973 aus. Um mit auf eine fünfwöchige Tournee des Friedrichstadtpalastes gehen zu können, durfte sie ihre zweijährige Tochter nach Köln zu Verwandten bringen – Elke Rieckhoff blieb gleich selbst mit dort.

Das Düsseldorfer Schauspielhaus und das weltberühmte „Lido“ in Paris gehörten zu den weiteren künstlerischen Stationen der geflüchteten Diva, ebenso Abstecher als Mannequin, Auftritte im Fernsehballett und in unzähligen Fernsehfilmen und -serien, die sie auch als Schauspielerin und Sängerin bekannt machten. In ihrer Heimatstadt Berlin startete die gebürtige Pankowerin im Alter von 50 Jahren nochmals durch – im Theater des Westens, wo sie in so prominenten Inszenierungen wie „Follies“, „La Cage Aux Folles“ oder „Sweet Charity“ mitwirkte.

Da, wo ihre Karriere 1959 begann, stand Elke Rieckhoff nun auch zum letzten Mal überhaupt auf einer Bühne. Kurz vor der Premiere der Weihnachtsrevue im November hatte sie die Krebs-Diagnose erfahren. Sie ließ sich trotz Schmerzen bis zur letzten Vorstellung in „ihrem“ Palast nichts anmerken – am vergangenem Freitag hat sie den Kampf gegen die Krankheit verloren. hema

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