zum Hauptinhalt

Berlin: Falschparken gratis

Schloss Charlottenburg: Feuerwehrzufahrt zu schlecht beschildert

Am Schloss Charlottenburg ist die Feuerwehrzufahrt offenbar für viele Autofahrer zu schlecht ausgeschildert. Immer wieder müssen dort Falschparker abgeschleppt werden, die den Rettungsweg blockieren – manche, ohne es überhaupt zu merken. Einer von ihnen hat jetzt vor Gericht erwirkt, dass er den Strafzettel nicht bezahlen muss. Er hatte abends eine Veranstaltung im Schloss besucht und seinen Wagen auf dem Parkplatz abgestellt, allerdings jenseits einer Kette, die die Parkzone von der Verbotszone abgrenzt. Dass man sein Auto abschleppte, konnte er gerade noch verhindern, den Strafzettel aber hat er bekommen. Vor Gericht berief sich der Mann darauf, es sei für ihn nicht erkennbar gewesen, dass hier eine Feuerwehreinfahrt sei. Der Polizist, der das Knöllchen geschrieben hatte, bestätigte diese Aussage. Daraufhin stellte das Amtsgericht Tiergarten das Verfahren ein. Wenn man dort nicht sehen könne, dass es sich um eine Feuerwehreinfahrt handele, so könne man dem Falschparker keinen Vorwurf machen.

Zwei Umstände treffen am Schloss in ungünstiger Weise zusammen: zum einen der Denkmalschutz, der offenbar eine deutlichere Beschilderung verhindert, und zum anderen die Angewohnheit der Autofahrer, beim Rangieren die Poller umzufahren, die die Parkzone begrenzen.

„Die Gartenabteilung kommt gar nicht hinterher, die umgefahrenen Poller zu ersetzen“, sagte Ulrich Hoffrecht von der Hausmeisterei des Schlosses dem Tagesspiegel. Zumal die beschädigten Poller – Stückpreis 1500 Euro – nicht wieder aufgestellt werden können. Jeder einzelne muss neu angefertigt werden. Weil es billiger wird, wenn man mehrere bestellt, wartet die Schlossverwaltung meist ab, bis mindestens zwei der gusseisernen Pfosten zu ersetzen sind.

Häufig stellten sich Autofahrer in die Verbotszone, besonders bei Veranstaltungen wie der „Langen Nacht der Museen“. Er habe einmal an einem einzigen Sonntag zehn Autos abschleppen lassen müssen, weil sonst die Feuerwehr im Brandfalle nicht durchgekommen wäre, sagte Hoffrecht.

Die Stelle, um die es geht, ist der gesamte Streifen direkt vor dem Schlossgelände. Zur Linken wie zur Rechten deuten Schilder an, dass es sich hier um eine Feuerwehrzufahrt handelt. Aber wenn schon zahlreiche Autos dort stehen, ist die Abgrenzung für Parkplatzsucher kaum zu erkennen – erst recht nicht, wenn mal wieder Kette und Poller fehlen.

Fatina Keilani

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false