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Die Göttin Justitia im Gegenlicht

© dpa/Arne Dedert

Femizid aus Eifersucht: 35-Jähriger gesteht vor Berliner Landgericht tödlichen Messerangriff auf Ex-Freundin

Vier Monate nach einem mutmaßlichen Femizid gestand ein 35-Jähriger am Freitag vor dem Berliner Landgericht den tödlichen Messerangriff auf seine Ex-Freundin. Er sei „sauer“ gewesen.

Stand:

Sie wollte mit ihrem neuen Freund in den Urlaub fahren. Doch ihr Ex-Partner, mit dem die 34-Jährige wegen der gemeinsamen Tochter noch unter einem Dach lebte, griff am Morgen an. „Ich habe ihr das Messer über den Hals gezogen“, gestand Sascha K. am Freitag vor dem Berliner Landgericht. Er sei „sauer“ gewesen, weil sie nicht mit ihm geredet habe.

Die Anklage lautet auf Mord. Heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen habe der 35-Jährige die Frau umgebracht – „aus massiver Eifersucht und übersteigertem Besitzdenken“, so die Staatsanwaltschaft. Sascha K. habe die Trennung und die neue Beziehung seiner Ex-Partnerin nicht akzeptieren wollen.

Gina S. hatte sich bereits 2022 von K. getrennt. Er blieb jedoch, schlief im Schlafzimmer. Seit Ende 2022 sei ihm klar gewesen, dass sie einen neuen Freund hatte, sagte der Angeklagte. Auch er habe eine neue Beziehung gesucht.

Doch er hatte seine Ex-Partnerin weiter im Blick. Ob er heimlich in ihr Handy geschaut habe, fragte der Vorsitzende Richter. „Am Anfang, bis sie die PIN änderte“, gab K. zu. Einmal hatte er Chlorreiniger in den Lippenbalsam gemischt – „damit sie einen Ausschlag bekommt“.

Am Morgen des 3. Juni kam er in ihr Zimmer in der Köpenicker Wohnung, wollte reden. „Sie schickte mich weg“, so der Angeklagte. Sie habe ihn vertröstet: „Ich komme gleich.“ Schließlich habe er das Messer genommen. Gina S. saß vor dem Kleiderschrank, als er sie an den Haaren packte und ihr einen langen Kehlschnitt versetzte. Sie verblutete. Die Tochter habe ihre tote Mutter nicht gesehen, sagte der Vater.

Nach der Tat schrieb er vom Handy der Getöteten eine Nachricht an ihren neuen Partner und sagte in ihrem Namen die Reise ab. Der Mann aber machte sich Sorgen und alarmierte die Polizei. Die Verteidigerin sagte, es sei keine geplante Tat gewesen, Sascha K. habe „spontan“ in der aufgeheizten Situation gehandelt. Der Prozess geht am 7. Oktober weiter.

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